Egal, ob es sich nun um Otto-Shops wie Cnouch handelt oder um den Online-Marktplatz von Rewe: In den vergangenen Monaten wurden einige prominente Online-Angebote vom Netz genommen. Unsere Übersicht fasst aber nicht nur zusammen, welche Shopping-Angebote es im Jahr 2021 erwischt hat. Wir zeigen auch auf, aus welchen Gründen die Verantwortlichen denn jeweils den Stecker gezogen haben.
Haba-Gruppe stellt Qiéro! ein
![]() Qiéro! Schon seit dem vergangenen Sommer offline ist der Online-Shop Qiéro. Über diesen wurde zuvor Damen-Mode vertrieben durch die Haba-Gruppe, die unter anderem Kinder-Mode und Spielwaren über Marken wie Jako-O und Haba an Familien verkauft. Die Gruppe hatte sich 2021 von Qiéro getrennt, um sich künftig wieder stärker auf ihre Kern-Zielgruppen zu fokussieren. Um das Angebot an Kinder-Artikeln sinnvoll abzurunden, wurde mit Qiéro im Jahr 2004 ein Angebot für Mütter entwickelt. Unter dem Motto „Mode, Lifestyle, Lebensgenuss“ wurden seitdem Damen-Mode, Accessoires und Lifestyle-Produkte angeboten: online und in Print-Katalogen. Wer nun dagegen qiero.com besucht, landet bei Jako-o.com. |
Otto verwirft Multishop-Strategie
![]() Sub-Shops von Otto: Vor einigen Jahren hatte der Otto-Versand damit begonnen, sein Online-Sortiment in zusätzlichen Sub-Shops anzubieten. Diese waren auf eine bestimmte Nische ausgelegt wie der Spezial-Shop Cnouch, über den Sofa-Möbel angeboten wurden. Solche Sub-Shops gab es unter anderem auch für Matratzen (Schlafwelt.de) oder Möbel (Your Home). Dort erhältlich waren zwar Produkte, die man an sich auch direkt bei Otto.de kaufen konnte. Über die Beiboote wollte man aber solche Kunden erreichen, die nicht bei der Kernmarke Otto kaufen oder kaufen wollen. Doch im Herbst 2021 wurde bei allen Sub-Shops der Stecker gezogen. Denn Otto konzentriert sich jetzt wieder auf seine Kernmarke. Statt einem Multishop-Konzept besteht die neue Strategie der Hanseaten heute nämlich darin, das Online-Portal Otto.de zu einem Marktplatz und einer Amazon-Alternative auszubauen. Weichen musste daher auch der Sub-Shop Neckermann.de, über den seit 2012 verkauft wurde. Zuvor hatte die Otto-Gruppe die Markenrechte und Domains vom ehemaligen Wettbewerber übernommen. |
Windeln.de zieht sich aus Südeuropa zurück
![]() Bebitus: Zum Jahresende 2021 wurden die Online-Shops des Spezial-Versenders Bebitus vom Netz genommen, der zuvor über drei Länder-Shops jeweils Baby- und Kinderbedarf in Spanien, Frankreich und Portugal verkauft hatte. Der Online-Händler gehörte seit dem Frühherbst 2015 zur Windeln.de-Gruppe aus Deutschland. Diese hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, einen Verkauf zu prüfen. Nach eigenen Angaben konnte mit diversen Verhandlungspartnern aber keine Einigung erzielt werden. Wer jetzt einen Bebitus-Shop besuchen will, landet daher im Online-Shop Windeln.de. In den ersten neun Monaten 2021 kam Bebitus bei rund 6,8 Mio. Euro Netto-Umsatz auf ein bereinigtes EBIT von ca. -1,9 Mio. Euro. |
Deutscher Online-Supermarkt GetNow.com pausiert
![]() GetNow.com: Der deutsche Online-Supermarkt GetNow.com hatte im Dezember 2021 angekündigt, eine Pause einzulegen (siehe Screenshot links). Dieser Schritt wurde nach eigenen Angaben begründet mit einer „fehlenden Skalierungsmöglichkeit“. Dabei war der Online-Supermarkt in Deutschland erst zu Beginn des Jahres neu gestartet. Damals hatte die LIS GmbH den Online-Supermarkt übernommen. Denn zuvor gab es einen Insolvenzantrag, weil eine Finanzierungsrunde gescheitert war. Für die Kunden wurden Lebensmittel in Metro-Märkten kommissioniert. Frische Produkte wurden in einigen Gebieten durch eigene Fahrer zugestellt, die haltbaren Lebensmittel wurden sogar bundesweit als Paket verschickt. |
Rewe beerdigt Marktplatz-Geschäft
![]() Online-Marktplatz von Rewe: Bereits 2017 hatte Rewe sein Online-Portal um einen Marktplatz erweitert. Seitdem konnten Kunden unter anderem Artikel wie Elektronik, Tierbedarf oder Kosmetik auf dem Online-Portal bestellen, die von externen Handelspartnern angeboten wurden. Damit wollte Rewe sein eigenes Online-Sortiment an (frischen) Lebensmitteln sinnvoll ergänzen. Doch jetzt ist der Marktplatz offline. Denn Rewe will seinen Online-Fokus unter anderem darauf legen, den eigenen Liefer-Service von (frischen) Lebensmitteln zu optimieren. Auswirkungen auf das eigene Online-Geschäft hat das Marktplatz-Aus nicht. Kunden können also weiter Lebensmittel bestellen, die von Rewe geliefert werden. |
Noch nicht genug? Dann können Sie hier nachlesen, welche Shopping-Angebote in den Jahren zuvor eingestellt wurden: darunter prominente Namen wie Conleys und Lesara oder Plus.de und Schwab.
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