Curated Shopping: Outfittery verfeinert sein Geschäftsmodell

„Erhalte inspirierende Outfits“: Mit diesem Kundenversprechen hat die Berliner Outfittery GmbH in den vergangenen Jahren ihren Curated-Shopping-Service bekannt gemacht. Schließlich stellen hier Stylisten für Shopping-Muffel komplette Outfits zusammen, die ihren eigenen Mode-Geschmack treffen sollen.

Julia Bösch
Julia Bösch (Bild: Outfittery GmbH)

Dieser Grundsatz gilt zwar heute nach wie vor. Doch sieben Jahre nach der Gründung wollen die Berliner nun auch erstmals Kunden erreichen, die nicht gleich ein komplettes Outfit möchten. Solche Kunden können daher jetzt Artikel aus einzelnen Kategorien bestellen – zum Beispiel nur eine Auswahl an Jeans oder Hemden statt einem Outfit mit Hose, Hemd, Gürtel und Schuhen.

„Die Erweiterung unseres Geschäftsmodells ist der nächste logische Schritt, um Kunden mehr Flexibilität zu bieten“, argumentiert Julia Bösch (siehe Foto), Gründerin und Geschäftsführerin von Outfittery.

Doch es gibt noch eine zweite Neuerung. Bislang galt nämlich auch der Grundsatz, dass Kunden von Outfittery überrascht werden. Welche Textilien konkret in einer Box enthalten sind, haben Verbraucher daher erst erfahren, wenn sie das Paket geöffnet haben. Jetzt dagegen können Kunden auch erstmals vorab prüfen, ob ihnen die Artikel überhaupt gefallen, die Outfittery für sie kombiniert. Auf Wunsch können Kunden daher per E-Mail eine Vorschau der Artikel erhalten, die in einer Box enthalten sind.

So können Kunden ab sofort noch vor dem Versand solche Textilien aussortieren, die ihnen ohnehin nicht zusagen würden – wobei das ja eigentlich nicht der Fall sein sollte. Denn bei Outfittery müssen Kunden vor ihrer ersten Bestellung einen Online-Fragebogen ausfüllen, der Kleidungsstil, Größen und Preispräferenzen behandelt. Ein Stylist stellt daraufhin eine Auswahl an Kleidungsstücken zusammen. Neben rund 150 Stylisten beschäftigen die Berliner auch ein Tech-Team, das Daten analysiert. So kann Outfittery aus den Käufen der vergangenen Jahre ableiten, was einem Kunden an sich gefallen sollte.

Daher wirkt es etwas kurios, dass Outfittery nun ein Vorschau-Feature bietet – wenn auch nicht für die Macher selbst. So sei das Konzept schon immer darauf angelegt gewesen, dem Kunden eine größere Auswahl zuzuschicken als er wirklich braucht. Schließlich würden Verbraucher in Mode-Geschäften ja auch mehr Teile anprobieren, als sie nachher kaufen. Retouren seien daher von Beginn an Teil des Geschäftsmodells gewesen. Doch nicht jeder möchte eine Überraschung. „Insbesondere diejenigen, die schon eine genauere Vorstellung von dem haben, was sie suchen“, erklärt Outfittery-Chefin Bösch.

Outfittery wurde 2012 gegründet und bedient Kunden in acht Ländern. Zielgruppe sind Männer von 25 bis 50 Jahren, die zwar online neue Mode kaufen möchten, aber keine Lust auf Shopping haben.

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