"Niedrige Konsumstimmung": Bike24 reduziert Umsatzprognose erneut

27.10.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Spezial-Versender Bike24   passt seine Umsatzprognose jetzt erneut an. So rechnen die Dresdner nach eigenen Angaben nun damit, dass sich der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr 2023 voraussichtlich um elf bis 16 Prozent reduzieren wird. Erst in diesem Juli hatte Bike24 seine Prognose angepasst   und dabei ein Umsatzminus zwischen fünf und zehn Prozent   in Aussicht gestellt. Zuvor war der Online-Händler davon ausgegangen, ein Umsatzplus von bis zu zehn Prozent erreichen zu können (Korridor: 0 bis +10 Prozent).
Andrés Martin-Birner
CEO Andrés Martin-Birner (Bild: Bike24 Holding AG)
Angepasst wird die Umsatzprognose gerade erneut, weil Bike24 weiterhin eine "anhaltende Konsumzurückhaltung" spürt. Die neue Umsatzprognose soll daher nun das "aktuelle Marktumfeld" reflektieren. "Wir befinden uns weiterhin in einem Umfeld, welches die Fahrradwelt seit Jahrzehnten nicht erlebt hat", argumentiert Andrés Martin-Birner (siehe Foto links), Mitgründer und CEO von Bike24. Im Frühjahr hatte Bike24 noch damit gerechnet, dass sich der Fahrradmarkt in der zweiten Jahreshälfte 2023 entspannt. Tatsächlich bleibt das Geschäft aber schwierig, wie auch die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2023 zeigen. Denn nach vorläufigen Berechnungen kommt der Konzern im dritten Quartal 2023 auf einen Netto-Umsatz von 61,1 Mio. Euro, was einem Rückgang von -16 Prozent zum Vorjahresquartal entspricht (Q3/2022: 72,6 Mio. Euro). Das begründet Bike24 unter anderem mit einer "weiterhin niedrigen Konsumstimmung". Diese mache sich vor allem beim Geschäft mit Zubehör bemerkbar, was der wichtigste Umsatztreiber von Bike24 ist. Doch wenn Konsumenten derzeit nicht so viel Geld übrig haben, kaufen sie im Zweifelsfall eben nur das Nötigste: also eine neue Fahrradkette, aber eben keinen neuen Fahrradhelm oder zusätzliche Bekleidung.

Ergebnis-Prognose unverändert

Die bereinigte EBITDA-Marge hat sich dagegen im dritten Quartal 2023 verbessert und ist dadurch nun von zuvor 3,3 Prozent (Q3/2022) auf 3,9 Prozent (Q3/2023) leicht gestiegen. Hintergrund ist, dass es bei Bike24 weniger Rabattaktionen gegeben hat. Denn nach eigenen Angaben hat sich der Online-Händler entschieden, den Fokus auf Profitabilität und nicht auf Umsatzwachstum zu legen. Auch deshalb hat sich der Umsatz im dritten Quartal nicht wie prognostiziert entwickelt, während die Profitabilität im Rahmen der Planung blieb. Beim Ergebnis hält Bike24 daher an seiner angepassten Prognose aus dem Sommer fest. Die Dresdner rechnen also weiter damit, eine bereinigte EBITDA-Marge von -1 bis +1 Prozent im Jahr 2023 zu erzielen. Die ursprüngliche Prognose   im Frühjahr lag bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 0 bis 3,5 Prozent.
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