Zum dritten Mal: Eddie Bauer zieht sich aus Filialgeschäft zurück

von Stephan Randler

03.07.2019

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Outdoor-Ausrüster Eddie Bauer   verabschiedet sich in Deutschland erneut aus dem stationären Einzelhandel. So hat der Spezialist für Outdoor- und Freizeitbekleidung seine einzige Shop-in-Shop-Fläche hierzulande geschlossen, die im Herbst 2017 in einer Globetrotter-Filiale in Köln   eröffnet worden war. Nach eigenen Angaben sei die Kooperation mit Globetrotter von vornherein auf eine Dauer von 18 Monaten begrenzt gewesen und Eddie Bauer mit dem Stationär-Projekt zufrieden.
Bernd Niemeyer
Bernd Niemeyer (Bild: Eddie Bauer GmbH)
Weitere stationäre Standorte sind in Deutschland momentan trotzdem nicht geplant, wie Marketing-Chef Bernd Niemeyer (siehe Foto) auf Nachfrage von neuhandeln.de verrät. Denn durch die Shop-in-Shop-Kooperation habe man nicht zuletzt Erkenntnisse gewinnen wollen, wie Eddie Bauer hierzulande mit seiner veränderten Marken-Positionierung bei Verbrauchern ankommt. Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren hat sich die strategische Ausrichtung von Eddie Bauer in Deutschland geändert, wo bis dahin der Fokus sowohl auf Outdoor-Mode als auch auf Freizeit-Bekleidung lag. Seine Wurzeln hat Eddie Bauer allerdings im Outdoor-Geschäft, das man seit den vergangenen Jahren in Deutschland wieder mehr in den Fokus   rückt. Hintergrund ist, dass Eddie Bauer Deutschland kurz zuvor von der US-Mutter übernommen wurde und seitdem wieder ein Tochter-Unternehmen von Eddie Bauer in den USA ist. Davor wurde das Geschäft in Deutschland über ein Joint Venture zwischen Eddie Bauer aus den USA und den Textilversendern Heinrich Heine und SportScheck aus der Otto-Gruppe   organisiert, wo damals der Fokus beim Sortiment noch mehr auf Freizeitbekleidung gelegen hatte. Im Geschäftsjahr 2018 dagegen hatte Eddie Bauer in Deutschland zum ersten Mal die Sortiments- und Kataloggestaltung von Eddie Bauer USA übernommen. Vor diesem Hintergrund wurde das Angebot um Casual-Wear-Produkte wie Kleider oder Leinenhemden bereinigt, die nicht mehr zum Marken-Kern als Outdoor-Ausrüster passen. Weil diese Produkte dennoch in Deutschland beliebt waren, hat sich der Netto-Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um -19,9 Prozent auf 12,2 Mio. Euro reduziert. Da der Umsatz gesunken ist, hat sich parallel der Jahresfehlbetrag verschlechtert von zuvor -0,9 Mio. Euro auf nun -1,7 Mio. Euro. Weil aber weniger Umsatz von vornherein bewusst in Kauf genommen wurde, hat das Geschäftsjahr 2018 nach eigenen Angaben die Erwartungen bei Eddie Bauer trotzdem erfüllt. Die Shop-in-Shop-Fläche in Köln hatte eine Fläche von 70 Quadratmetern, auf denen Kunden unter anderem Jacken, Hosen und Taschen von Eigenmarken wie Travex kaufen konnten. Zuvor hatte man bereits die beiden stationären Outlets von Eddie Bauer Deutschland in Köln und München beerdigt. Die letzte reguläre eigene Filiale in Deutschland wurde vom Outdoor-Ausrüster schon 2009 geschlossen. Eddie Bauer wurde 1920 in Seattle (USA) gegründet und ist in Deutschland seit 1995 aktiv   . Gestartet war der Outdoor-Spezialist hierzulande über ein Joint Venture zwischen Eddie Bauer aus den USA und den Textilversendern Heinrich Heine und SportScheck aus der Otto-Gruppe   . Inzwischen verantwortet das Deutschland-Geschäft komplett Eddie Bauer in Amerika. Verkauft wird sowohl über den eigenen Versandhandel (E-Commerce, Kataloge) als auch über Marktplätze wie Otto.de und den Wholesale.
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