Sieben Schritte: So will Electronic Partner online verkaufen

von Stephan Randler

26.09.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Nicht nur die Verbundgruppe Expert   will ihr Multichannel-Geschäft weiter ausbauen   . Auch Electronic Partner   (EP) ist gerade dabei, die nächste Stufe bei seinem Online-Angebot zu zünden. Entsprechende Medienberichte   hat die Verbundgruppe auf Nachfrage von neuhandeln.de bestätigt. Demnach wird Electronic Partner im nächsten Herbst einen dezentralen ECommerce-Ansatz verfolgen, bei dem aber die zentrale Website EP.de   der Dreh- und Angelpunkt wird.

EP PahlBildquelle: Screenshot

Das klingt nicht nur im ersten Moment ein wenig kompliziert. Auch in den bisherigen Berichten der Fachpresse   wird das Verfahren meiner Meinung nach nicht ganz deutlich. Ich habe den geplanten Bestellprozess daher einmal in sieben verschiedenen Schritten zusammengefasst:
  1. Der Kunde geht auf die Website EP.de, um online einzukaufen.
  2. Dort kann er den gewünschten Artikel in einem Online-Produktkatalog auswählen. Jedes Produkt wird im zentralen Katalog dabei mit einem Maximalpreis gelistet.
  3. Nun gibt der Kunde die Postleitzahl seines Wohnorts an.
  4. Jetzt bekommt er die Angebote von regionalen Händlern zu sehen. Deren Preise entsprechen dem Maximalpreis oder liegen darunter.
  5. Der Kunde klickt auf das Angebot eines Händlers, bei dem er kaufen will.
  6. Der Kunde landet im Online-Shop des jeweiligen EP-Händlers (z.B. EP Pahl   ).
  7. In diesem Online-Shop des Handelspartners wird der Kauf dann abgeschlossen.
Für diese Vorgehensweise sprechen einige Gründe. Zum einen dürften viele Kunden die Produktrecherche eher auf der zentralen Website EP starten als bei einem bestimmten Händler, da die Marke EP wohl einen höheren Bekanntheitsgrad hat als ein einzelner Handelspartner. Durchdacht wirkt auch, dass der lokale Händler vor Ort an die Online-Kunden verkauft und nicht etwa eine Tochtergesellschaft das ECommerce-Geschäft zentral abwickelt. Denn auf diese Weise bleibt das Geschäft immer beim lokalen Händler, der den vollen Umsatz erhält und nicht nur über eine Provision am Online-Geschäft beteiligt wird. Psychologisch gesehen kann das für viele Händler ein Argument sein, um sich an der Multichannel-Strategie von EP zu beteiligen. Mögliche Nachteile sind dagegen: Beim EP-Modell muss sich jeder Händler selbst um das Online-Geschäft kümmern und damit im Alltag mehr Arbeit auf sich nehmen. Prinzipiell wäre aber in Zukunft durchaus auch einmal denkbar, die Handelspartner über Dropshipping zu entlasten, wie EP-Vorstand Friedrich Sobol   gegenüber neuhandeln.de in Aussicht stellt (via Mail):
"Mittelfristig ist angedacht, Produkte auch vom Hersteller zum Kunden im Namen und Auftrag des jeweiligen Händlers zu versenden."
Jeder EP-Händler muss aber online mit der Preistransparenz klar kommen. So konkurriert man mit Online-Pureplayern, die keine Ladengeschäfte betreiben und Produkte daher günstiger anbieten können. EP-Händler können zwar immer argumentieren, dass Kunden bei Fragen einen lokalen Ansprechpartner haben (Motto: "Unser Service macht den Unterschied"). Ob Kunden deshalb für Produkte mehr bezahlen, bezweifle ich aber. Dazu kommt: Das Service-Argument sticht nicht mehr, sobald ein anderer EP-Händler dieselbe Ware günstiger verkauft. So gesehen könnten sich also auch EP-Händler untereinander Konkurrenz machen. Entgegen halten kann man allerdings, dass die einzelnen Anbieter auch heute bereits stationär unterschiedliche Preise bieten können. Insgesamt wirkt der Ansatz für mich daher plausibel, im preisaggressiven Elektronik-Markt dürfte die Strategie aber kein Selbstläufer sein.
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