eFood: Deshalb schließt auch Real seine Drive-In-Stationen

von Stephan Randler

10.05.2017

 (Bild: real, - SB-Warenhaus GmbH)
Bild: real, - SB-Warenhaus GmbH
Bild: real, - SB-Warenhaus GmbH unter Creative Commons Lizenz
Vor nicht allzu langer Zeit galten Drive-In-Stationen noch als heiliger Gral im eFood-Geschäft. Schließlich können Online-Händler ihre Lebensmittel prinzipiell einfacher loswerden, wenn Kunden diese selbst mit dem PKW an einer Abholstation einsammeln. Doch in diesem Monat hat nicht nur der Schweizer eFood-Pionier LeShop.ch   seine beiden Drive-In-Stationen geschlossen   . Hierzulande verabschiedet sich auch die Supermarkt-Kette Real   von ihren Abholstationen für Online-Besteller - was nachvollziehbar ist.
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Jetzt müssen Kunden ihre Ware selbst in ihr Auto laden (Bild: Real)
Zwar habe es nach des Angaben des Unternehmens bei Verbrauchern durchaus eine hohe Bereitschaft gegeben, online Lebensmittel zu bestellen und die Einkäufe anschließend selbst mit dem PKW abzuholen. Weil die Drive-In-Stationen aber in der Regel zusätzlich zu den normalen Real-Märkten als eigenständige Einheiten betrieben wurden, musste der Händler dort auch zusätzlich Ware einlagern und bevorraten. Das habe in der Praxis zu Mehrkosten geführt, die sich Real künftig sparen will. Kunden können jetzt daher weiter Bestellungen abholen - aber nicht mehr in einer separaten Drive-In-Station, sondern in einem regulären Markt. Mit diesem Modell will Real effizienter arbeiten, da keine Ware mehr in einer separaten Station gelagert werden muss. Dazu kann man das neue Angebot schneller deutschlandweit anbieten - schließlich lassen sich vorhandene Märkte nutzen und Real muss nicht erst Drive-In-Stationen errichten. Kunden sollen beim neuen Multichannel-Modell zudem davon profitieren, dass sie im Online-Shop mehr Auswahl haben. Denn bei den Drive-Ins wurde immer nur ein Teilsortiment gelagert, so dass Kunden auch nur einen Teil der Ware aus einem regulären Supermarkt online bestellen konnten. Doch während Verbraucher sich am Drive-In bislang ihre Lebensmittel ins Auto laden lassen konnten (siehe Foto), müssen Kunden die Ware nun selbst im Markt abholen und zu ihrem PKW schleppen. Aktuell können Verbraucher ihre online bestellten Lebensmittel in einem knappen Dutzend Märkte in Deutschland abholen, langfristig soll dieser Service ("Click & Collect") in allen Märkten verfügbar sein. Zuletzt hat Real vier Drive-In-Stationen betrieben. Bereits zwei Stunden nach einer Online-Bestellung standen die Einkäufe zum Abholen bereit. Bei der Abholung musste der Kunde seine Bestellnummer angeben, dann bekam er eine überdachte Parkbox zugewiesen. Hier hat ihm dann ein Mitarbeiter die Ware ins Auto geladen. Für den Service wurde eine Gebühr von einem Euro berechnet. Die Website Real-drive.de führt inzwischen auf den Online-Marktplatz Real.de, wo Kunden neben frischen Lebensmitteln   auch Non-Food-Artikel von Drittanbietern bestellen können. Im Hintergrund setzt Real dabei auf die Infrastruktur der Kölner Hitmeister GmbH, die Real erst übernommen hat   .
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