Konzernerwartungen verfehlt: Otto trennt sich vom nächsten Sub-Shop
24.11.2016
Kein Strategiewechsel: Otto hält an Multishop-Modell fest
Gemein haben all diese Sub-Shops, dass die Nischen-Angebote mit einem überschaubaren Aufwand betrieben werden. So gibt es die Produkte zu gleichen Preisen in der Regel auch direkt bei Otto.de, so dass für die Nischen-Shops kein eigener Einkauf nötig ist. Auch für Bestellabwicklung, Zahlung und Lieferung greift Otto auf Infrastruktur zurück, die bereits beim Kerngeschäft genutzt wird. Während der Otto-Versand selbst als Universalversender aber ein Vollsortiment anbietet, sollen die Sub-Shops mit einer hohen Sortimentskompetenz punkten - da jeder Online-Shop ja ausschließlich auf seine Nische spezialisiert ist. Beim Teppstore gibt es daher einen so genannten Teppichfinder , der Kunden im Online-Shop für Räume wie Kinderzimmer die passenden Produkte empfehlen soll. Dennoch wurde mit dem Online-Angebot Privileg.de in diesem Jahr schon ein Sub-Shop begraben , der im Februar 2015 online ging. Dieser Nischen-Shop war auf Haushaltsgeräte der ehemaligen Quelle-Marke "Privileg" spezialisiert und zählt aus etwas anderen Gründen nicht mehr zum Otto-Portfolio. So hat Otto den Marken-Shop als auch die Domain Privileg.de an die Whirlpool Corporation verkauft, die als Hersteller die Rechte an der Marke hat und ihre Vertriebsstrategie geändert hat. So will Whirlpool seine Privileg-Produkte nun auch über andere Anbieter verkaufen, nachdem Otto zuvor die Privileg-Produkte exklusiv auf allen Vertriebswegen angeboten hatte – unter anderem auf Privileg.de. Die nackten Zahlen sprechen zudem für die Multishop-Strategie: Denn nach eigenen Angaben haben die Spezialshops dem Otto-Versand im vergangenen Geschäftsjahr 2015/2016 (Ende: 29. Februar) in Summe über 120 Mio. Euro Netto-Umsatz und über 150.000 Neukunden gebracht - bei einem überschaubaren Aufwand wohlgemerkt. Vor diesem Hintergrund gibt es beim Otto-Versand im Hinblick auf das Multishop-Modell nach eigenen Angaben auch keinen Strategiewechsel - obwohl von ursprünglich acht Sub-Shops zu Jahresbeginn jetzt nur noch sechs Nischen-Portale übrig sind.Basis
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