Zahlungsunfähigkeit droht: Dress-for-less stellt Insolvenzantrag

von Stephan Randler

08.06.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die dress-for-less GmbH   hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, weil dem Online-Händler von preisreduzierter Mode nach eigenen Angaben die Zahlungsunfähigkeit droht. Vom zuständigen Amtsgericht Darmstadt wurde bereits Rechtsanwalt Jan Markus Plathner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, wie man einer Mitteilung im Unternehmensregister entnehmen kann.
Dress for less Umsatz
In den vergangenen Jahren gab es einige Höhen und Tiefen (Bild: eigene Grafik)
In den nächsten Wochen will Plathner alle zur Verfügung stehenden Optionen prüfen, um das Online-Outlet zu sanieren. Gespräche mit möglichen Investoren seien bereits "weit fortgeschritten", wie es heißt. Trotz einer ungewissen Zukunft wird das Geschäft aktuell aber wie gewohnt weitergeführt. Erst im vergangenen Jahr wurde das Online-Outlet über ein Management-Buyout   an das Team um Geschäftsführer Antonio Gonzalo verkauft   , der seit September 2012 für Dress-for-less verantwortlich ist. Im Gegenzug hatte sich der bisherige Eigentümer Privalia   verabschiedet, um sich wieder auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren – den Betrieb des gleichnamigen Shopping-Clubs in den vier Ländern Spanien, Italien, Mexiko und Brasilien. Die spanische Privalia-Gruppe wollte durch ihren Einstieg vor fünf Jahren eigentlich von Synergien bei der Strategie und dem operativen Geschäft    profitieren, weil sowohl die Shopping-Clubs von Privalia als auch Dress-for-less preisreduzierte Mode vermarkten. In der Praxis sah es dann aber anders aus. So waren die Umsätze von Dress-for-less nach dem Einstieg der Spanier deutlich gesunken, weil das Geschäft nun durch "die Integration in die Privalia-Gruppe beeinträchtigt" wurde. Im vorletzten Geschäftsjahr 2014 konnte der Online-Pureplayer zwar wieder einen Netto-Umsatz von 69,3 Mio. Euro erzielen und damit zweistellig zulegen, weil man von Umstrukturierungen sowie "konsolidierten Lieferantenbeziehungen" profitieren konnte. Trotz einem Plus von 16 Prozent im Geschäftsjahr 2014 liegt der Umsatz aber unter dem Niveau von 2011, als die Privalia-Gruppe eingestiegen war und dress-for-less noch auf einen Jahresumsatz von 78,1 Mio. Euro kam. Seitdem war nicht nur der Umsatz des Offprice-Anbieters gesunken, auch das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hatte sich von Jahr zu Jahr verschlechtert (siehe Tabelle).
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