Textilhandel: Sheego steigert Umsatz auf über 100 Mio. Euro

von Stephan Randler

22.03.2016

 (Bild: Verena Meier)
Bild: Verena Meier
Bild: Verena Meier unter Creative Commons Lizenz
Der auf Plus-Size-Mode spezialisierte Textilversender Sheego   hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/2016 (Stichtag: 29. Februar) erstmals einen dreistelligen Millionenumsatz erzielen können. Im Gespräch mit neuhandeln.de hat das der Schwab Versand   durchblicken lassen, der hinter der Große-Größen-Marke steht. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Sheego damit ein leichtes Wachstum erzielen. Auch das aktuelle Geschäftsjahr sei gut angelaufen, wie Schwab-Chefin Sabine Tietz berichtet.
Sabine Tietz
Schwab-Geschäftsführerin Sabine Tietz (Bild: Schwab Versand)
Mit einem Netto-Umsatz von über 100 Mio. Euro hat Sheego nun aber nicht nur eine magische Marke geknackt. Der Schwab Versand kann sich nun auch wieder über eine positive Entwicklung freuen, nachdem das Geschäft mit Plus-Size-Mode zuletzt die Erwartungen enttäuscht hatte. Denn im vorletzten Geschäftsjahr 2014/2015 hatte die Marke Sheego noch einen Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich hinnehmen müssen - obwohl man im Vorfeld eigentlich optimistisch war und sogar ein zweistelliges Umsatzwachstum prognostiziert hatte. Dass es dann aber doch anders kam als geplant, hatte aber nur bedingt etwas mit dem Schwab Versand zu tun. Vielmehr machte der Otto-Tochter generell zu schaffen, dass es im vorletzten Geschäftsjahr eine sehr verhaltene Entwicklung im gesamten Bekleidungsmarkt gab - wovon auch der Schwab-Versand mit seiner Mode-Marke Sheego betroffen war. "In einem schwierigen Marktumfeld hatten wir dann bewusst unsere Werbe-Investments zurückgefahren", erklärt Schwab-Chefin Tietz gegenüber neuhandeln.de. Dass es im vergangenen Geschäftsjahr dann für Sheego wieder besser lief als zuletzt, hat mehrere Gründe. Ein wichtiger Erfolgsfaktor sei das Online-Geschäft, das man stetig optimiere. Zu den Wachstumstreibern gehöre zudem ein "sicheres Gespür für angesagte Mode" und eine hohe Kundenorientierung, wie Sheego-Chefin Tietz argumentiert. Das Wachstum dürfte nicht zuletzt aber auch an den zahlreichen Multichannel-Aktivitäten der Plus-Size-Marke aus dem Otto-Konzern liegen.

Multichannel-Offensive: Bereits über 50 stationäre Handelspartner

Zur Erinnerung: Die Mode-Marke Sheego (Motto: "Zieh Dein Glück an!") ist erst seit 2009 am Markt aktiv, wobei die Plus-Size-Mode zunächst nur über den Versandhandel verkauft wurde (Online-Shop und Print-Kataloge). Im Jahr 2013 hatte der Schwab Versand dann zusätzlich damit begonnen, die Mode von Sheego über Shop-in-Shop-Kooperationen im stationären Einzelhandel anzubieten. Partner sind meist mittelständische Modehäuser, in denen die Plus-Size-Mode auf einer Verkaufsfläche von zehn bis 15 Quadratmetern präsentiert wird. Vor Ort sind aber keine eigenen Mitarbeiter vom Schwab Versand, so dass Mitarbeiter der stationären Partner von Schwab für den Verkauf geschult werden. Finanziell abgewickelt wird die Shop-in-Shop-Kooperation als Kommissionsgeschäft: Wenn also Ware verkauft wird, erhält der Schwab Versand einen vereinbarten Preis, nicht verkaufte Mode geht wieder zurück. Inzwischen gibt es bereits über 50 Shop-in-Shop-Kooperationen   , langfristiges Ziel bleiben weiterhin über 200 Standorte   . Zusätzlich ist Sheego-Mode auch in drei stationären Pop-Up-Stores erhältlich   . Im Verhältnis zum Versandgeschäft ist der Umsatzanteil aus dem stationären Einzelhandel nach eigenen Angaben zwar noch gering, das Geschäft vor Ort werde aber weiter sukzessive ausgebaut. Das ist auch aus einem anderen Grund wichtig. Denn während der Schwab Versand in das Geschäft von Sheego investiert, gehen bei dem bereits vor über 60 Jahren gestarteten Versandgeschäft des Universalversenders Schwab   die Umsätze zunehmend zurück. Hintergrund ist, dass der Schwab Versand bei seiner Kernmarke die Investitionen zurückfährt, um die Rentabilität zu steigern. Auch aus diesem Grund war der Gesamtumsatz vom Schwab Versand (inkl. Sheego) im vorletzten Geschäftsjahr um neun Prozent von 316,5 Mio. auf 287,2 Mio. Euro netto gesunken, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hatte sich parallel von zuvor 104,4 Mio. auf 88,1 Mio. Euro verschlechtert. Der Schwab Versand gehört seit 1976 zur Otto-Gruppe und verkauft über die drei Versendermarken Sheego (Plus-Size-Mode), Schwab (Universalversand) und Avendro   (Exportgeschäft mit Mode).
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