Nach Strategiewechsel: Channel21 prognostiziert Gewinn
23.12.2015
Die Marke Carucci ist ein Business-Partner von Channel21 (Bild: Screenshot)
Zur Erinnerung: Seit Herbst 2012 können erstmals externe Handelspartner ihre Produkte über Channel 21 vermarkten . Bei diesem Business-Modell werden zwar die Produkte im Namen und auf Rechnung des Verkaufssenders verschickt. Meist beliefern Handelspartner die Kunden von Channel21 dann aber mittels Dropshipping direkt aus ihrem eigenen Versandlager. Auf diese Weise spart sich Channel21 die Kosten für den Einkauf und minimiert auch sein wirtschaftliches Risiko, weil man selbst keine Ware bevorraten muss, die man ja eventuell nicht los bekommt. Vom neuen Business-Modell profitiert aber nicht nur Channel21, sondern auch die Partner. So können diese erstmals ihre Produkte im Verkaufsfernsehen präsentieren, ohne selbst in eigene Studios oder Lizenzen investieren zu müssen. Durch die TV-Verkäufe in Echtzeit erfahren die Partner zudem, welche ihrer Produkte bei Kunden besonders gut ankommen und mit welchen Argumenten man diese am besten verkaufen kann. Schließlich nennen die Moderatoren im TV ja verschiedene Kaufargumente (z.B. exklusive Ware, einfache Handhabung, günstiger Preis), die Kunden zum Bestellen bringen sollen. Wenn ein Service-Versprechen besonders gut verkauft, steigen auch in Echtzeit die Bestellungen an. Dann kann man im weiteren Verlauf der Sendung auch immer wieder dieses Argument betonen, das Kunden am stärksten zum Kauf animiert.Neues Business-Modell "Media4Revenue": Viele Chancen, wenig Risiken
Apropos Sendung: Bei dem neuen Business-Modell produziert Channel21 die Sendungen, stellt eigene Moderatoren für das Verkaufsfernsehen und schult zusätzlich Produktexperten von den Handelspartnern für TV-Auftritte, falls diese ebenfalls in den Sendungen auftreten wollen. Das bietet sich schon alleine an, weil eigene Mitarbeiter ihr Produkt am besten kennen sollten und damit in den Verkaufssendungen auch die Fragen von Kunden beantworten können dürften. Zusätzlich zur TV-Produktion kümmert sich Channel21 auch noch um den Kundenservice und vertreibt Produkte der Partner zusätzlich über den Online-Shop des Verkaufssenders. Von dem generierten Umsatz einer Partnerschaft werden anschließend die Kosten von Channel21 und die Ausgaben des Partners (zum Beispiel der Wareneinsatz) abgezogen, der Gewinn danach zur Hälfte geteilt. Diese Vorgehensweise bezeichnet Channel 21 als ein "Media4Revenue"-Modell. Und das kommt immer besser an. Denn auch im vergangenen Geschäftsjahr 2014 konnte der Teleshopping-Sender seinen Umsatz steigern und um 6,8 Prozent auf einen Umsatz von 40,0 Mio. Euro wachsen. Dabei habe sich das neue Geschäftsmodell als "wegweisend" herausgestellt.Auch 2014 haben sich Umsatz und Ergebnis verbessert (Bild: eigene Grafik)
Demnach konnte man weitere große Unternehmen und Marken als Partner gewinnen, wovon wiederum die Kunden profitieren. Denn diese bekommen in den TV-Sendungen immer wieder neue Produkte zu sehen, was vor der Umstellung längst nicht der Fall war. Denn bis zum Herbst 2012 machten Channel21 immer wieder hohe Lagerbestände zu schaffen, weil man die damals noch selbst eingekauften Produkte nicht los wurde. Dadurch musste man in den TV-Sendungen immer wieder dieselben Produkte zeigen, um diese doch noch loszuschlagen - was für Kunden natürlich wenig attraktiv ist. Kein Wunder also, dass Channel21 nun durch das Partner-Modell solche Überrotationen vermeiden und die Stundenprofitabilität der TV-Shows steigern kann. Bereits im vorletzten Geschäftsjahr 2013 - dem ersten vollen Jahr nach der Umstellung auf das neue Business-Modell im Herbst 2012 - hatte sich gezeigt, dass die neue Strategie aufgeht . So konnte Channel21 den Umsatz wieder von 26,2 Mio. Euro auf 37,4 Mio. Euro erhöhen , nachdem der Umsatz im letzten vollen Geschäftsjahr 2011 mit dem alten Geschäftsmodell drastisch von 65,9 Mio. Euro auf 33,9 Mio. Euro eingebrochen war (siehe Grafik). Verbessert hat sich seit der Umstellung auch das Ergebnis. Zwar gab es mit einem Jahresfehlbetrag von -9,7 Mio. Euro auch im Jahr 2014 wieder rote Zahlen. Dieses Ergebnis war aber auch im vergangenen Geschäftsjahr 2014 noch von Umstrukturierungsmaßnahmen und einhergehenden Einmalkosten geprägt. Im laufenden Geschäftsjahr 2015 verlaufe nun aber die Akquisition von weiteren Partnern für das neue Geschäftsmodell "sehr gut". So sei es gelungen, das - im deutschen Teleshopping - einmalige Geschäftsmodell bekannt zu machen. Immer mehr Marken interessieren sich nach eigenen Angaben für eine Kooperation mit Channel21, um kostengünstig im TV verkaufen zu können. Mit mehr Partnern will Channel21 wiederum seine Live-Sendezeiten erhöhen, weitere neue Produkte in den Sendungen zeigen und damit wiederum die Profitabilität der Live-Shows steigern - weil neue Produkte die Kunden mehr interessieren und daher öfter bestellt werden.Basis
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