Strauss Innovation: Neuer Investor übernimmt nur Teile

von Stephan Randler

14.10.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der Multichannel-Händler Strauss   hat doch einen Investor gefunden. So wird das Geschäft des vor über einhundert Jahren gegründeten Traditionsunternehmens künftig von der Deutschen Mittelstandsholding GmbH   (DMH) fortgeführt, die als neuer Eigentümer einsteigt.

Strauss InnovationFür Strauss gibt es eine Zukunft - aber nicht für alle MItarbeiter (Bild: Screenshot)

Den passenden Kaufvertrag haben Insolvenzverwalter Horst Piepenburg und die DMH bereits unterschrieben, endgültig über die Bühne gehen soll der Deal etwa Anfang November 2015. Zum Kaufpreis haben beide Parteien das branchenübliche Stillschweigen vereinbart. Komplett übernimmt die DMH allerdings nicht das Geschäft des Multichannel-Händlers, das künftig über die neu gegründete Strauss Innovation GmbH abgewickelt wird. Denn zu diesem neuen Unternehmen zählen nur bestimmte Bestandteile der insolventen Strauss Verwaltungs GmbH, die derzeit hinter dem Multichannel-Händler steht. Konkret gehören daher zur neuen Gesellschaft nur rund zwei Drittel der 77 Filialen, der Onlineshop und Teile der Verwaltung. Aus dieser soll gut ein Drittel der Arbeitnehmer in die neu gegründete Gesellschaft übergehen. Das ist aber noch nicht alles. Denn von der Insolvenz des Multichannel-Händlers ist neben der Verwaltungs GmbH auch die Strauss Logistik GmbH betroffen. Für diese Gesellschaft habe man nach eigenen Angaben "keine Fortführungsperspektive" gefunden. Künftig wird die Logistik von Strauss daher nicht mehr selbst abgewickelt, sondern über einen Dienstleister. Bereits vor ein paar Wochen hatte sich angedeutet, dass Strauss wohl nicht komplett gerettet werden wird   . Im vergangenen Juni hatten die für das Geschäft des Multichannel-Händlers zuständige Strauss Verwaltungs GmbH und die Strauss Logistik GmbH beim Amtsgericht Düsseldorf einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt   . Grund war, dass damals die Finanzierung der Winterkollektion gescheitert war. Den Einkauf hatte man wiederum nicht finanzieren können, weil der Multichannel-Händler kurz zuvor “deutliche Umsatzrückgänge” verbuchen musste. Die DMH will Strauss nun durch Kooperationen mit strategischen Partnern stärken. Dadurch soll vor allem der Einkauf bestimmter Warengruppen vereinfacht und beschleunigt werden.
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