Von Pforzheim in die Hauptstadt: Neuer Eigentümer für Klingel-Marke Babista

von Stephan Randler

08.09.2023

 (Bild: Dr. Andreas Zachmann)
Bild: Dr. Andreas Zachmann
Bild: Dr. Andreas Zachmann unter Creative Commons Lizenz
Vor wenigen Tagen hatte der Klingel-Konzern   bekannt gegeben, dass für die ganze Gruppe kein Investor gefunden   wurde und die Pforzheimer deshalb Ende Januar 2024 den Betrieb einstellen   werden. Erklärt wurde damals aber auch, dass bereits Gespräche mit strategischen Investoren laufen, die einzelne Marken übernehmen und unter eigener Regie fortführen möchten. Schließlich gehören zur Klingel-Gruppe ja gleich mehrere Händler-Marken. Eine davon lebt in jedem Fall weiter - und zwar unter einem neuen Eigentümer.
Klingel-Gruppe
Klingel beendet den Betrieb (Bild: Klingel)
Die Rede ist von der Versender-Marke Babista   . Unter diesem Namen vertreibt die Klingel-Gruppe aktuell noch Mode, Wäsche, Accessoires und Schmuck für Männer. Zielgruppe sind Best Ager, bedient werden Kunden in fünf Ländern. Mit Wirkung zum 01. November 2023 wird dieses Markengeschäft von Babista aber an die Vanderstorm Ventures GmbH & Co. KG verkauft. Das Angebot von Vanderstorm Ventures aus Berlin hat sich im M&A-Verfahren durchgesetzt, wie die Pforzheimer Klingel-Gruppe mitteilt. Die Gremien des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung haben demnach den Kaufvertrag einstimmig bewilligt. Mit dem Verkauf gehen die Kundenadressen und Warenbestände von Babista an Vanderstorm Ventures   über. Aus Sicht der Berliner sicherlich ein smarter Schachzug. Schließlich betreibt Vanderstorm Ventures unter anderem den Online-Shop Jan Vanderstorm   , über den bereits Mode für Männer in großen Größen angeboten wird (Motto: "Einer, der für Größe steht"). Mit Babista können die Berliner also in Zukunft ihren Kundenstamm um eine zusätzliche Zielgruppe erweitern - die allerdings dennoch nah bei der Kernklientel von "Jan Vanderstorm" angesiedelt ist. Im Idealfall lassen sich so geschickt Synergien nutzen in Bereichen wie Einkauf oder Marketing. Schließlich wird ja über beide Marken momentan Mode für Männer angeboten.

Von Klingel zu Kohm

Einer der beiden Geschäftsführer der Vanderstorm Ventures ist übrigens Tobias Kohm. Laut einem Online-Artikel aus der Pforzheimer Lokal-Presse   handelt es sich dabei um den Sohn von Klingel-Gesellschafter Joachim Kohm. Diesem Artikel aus der Fachpresse   lässt sich zudem entnehmen, dass Jan Vanderstorm bereits im Jahr 2012 in Pforzheim gegründet und später als eigenständiges Unternehmen ausgegründet wurde. Offiziell bestätigt wurden diese Infos gegenüber neuhandeln.de bis Redaktionsschluss allerdings nicht. Denn Tobias Kohm war leider nicht für ein Hintergrundgespräch erreichbar - trotz vieler Nachfragen. Die Klingel-Gruppe befindet sich seit Mai 2023   in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Dieses Sanierungsverfahren wurde gestartet, weil der Konzern nach eigenen Angaben unter einer deutlichen Konsumzurückhaltung seit dem Start des Krieges in der Ukraine leidet. Dazu machen dem Konzern nach eigenen Angaben die Inflation sowie "signifikant gestiegene Kosten" zu schaffen. Zudem hat man die IT umgestellt, was den Betrieb laut dem Konzern "erheblich beeinträchtigt" hat. Gespräche mit möglichen strategischen Investoren für weitere Marken laufen derzeit. Zum Portfolio zählen unter anderem noch die Kernmarke Klingel   sowie die Mode-Marken Mona   & Wenz   und der Große-Größen-Anbieter Happy Size   .
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