"Marktplatz zum Anfassen": Kaufland testet neues Showroom-Konzept

von Stephan Randler

19.07.2023

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Das Handelsunternehmen Kaufland hat vor kurzem ein interessantes Multichannel-Projekt gestartet, um den hauseigenen Online-Marktplatz Kaufland.de   im stationären Einzelhandel zu bewerben. Deshalb gibt es jetzt in einer ersten Filiale von Kaufland einen stationären Showroom, in dem Verbraucher ausgewählte Produkte aus dem Online-Sortiment des Kaufland-Marktplatzes begutachten können. Auf diese Weise will der Händler sein Filialgeschäft mit seiner Online-Plattform verschmelzen und den Online-Marktplatz bekannter machen.
Kaufland Showroom
Der neue Showroom (Bildquelle: Kaufland)
"Mit dem Showroom gibt es ein Stück Kaufland Marktplatz zum Anfassen in der Filiale", freut sich stellvertretend Gerald Schönbucher, Geschäftsführer von der Tochter-Gesellschaft "Kaufland E-Commerce", die für den Online-Marktplatz bei dem Handelskonzern zuständig ist. Er erwartet, dass der Marktplatz durch das Projekt auf der Verkaufsfläche mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit bekommt. Den Showroom finden Kunden in einer Kaufland-Filiale in Düsseldorf (Adresse: Hilde-und-Joseph-Neyses-Platz 5). Hier befindet sich die neue Sonderfläche direkt im Eingangsbereich, wo der Showroom in die Filiale eingebunden ist. Der Showroom ist offen gestaltet und grenzt sich am Boden lediglich durch farbliche Markierungen von der restlichen Fläche ab, die aus hellen Fließen besteht (siehe Fotos). Über der Sonderfläche befindet sich an der Decke der Filiale zudem eine Verkleidung. Hier wirbt Kaufland unter anderem damit, dass Verbraucher auf dem Online-Marktplatz eine "Riesenauswahl rund um die Uhr" erhalten und unter "45 Mio. Produkten" wählen können. Eine Auswahl davon ist dann direkt in dem Showroom zu sehen. Genau genommen ein Holzkohlegrill, eine Sonnenliege, ein Rasenroboter sowie Inline-Skates und zwei Gartenstühle mit Tisch.

QR-Code führt zum Wunschprodukt

Die Idee: Produkte wie die Sonnenliege sollen Verbraucher in dem Showroom nun ausprobieren und danach online bestellen. Neben jedem Artikel gibt es daher nicht nur ein Datenblatt, das weitere Infos zum Produkt bereithält. Am Boden und der Rückwand des Showrooms befinden sich zudem QR-Codes, die Kunden mit dem Smartphone scannen sollen. So landen Interessenten auf der Landing-Page kaufland.de/showroom   , auf der die Produkte aus der Sonderfläche aufgelistet werden. Hier können nun Nutzer ihren Wunschartikel auswählen und online bei Kaufland bestellen. Wie das funktioniert, wird auf Plakaten an der Rückwand des Showrooms von Kaufland genau erklärt ("Scanne den QR-Code oder gehe auf kaufland.de/showroom"). Das ist so vorbildlich umgesetzt. Zum einen weiß schließlich vielleicht nicht jeder Interessent, was er denn mit einem QR-Code anfangen soll. Zum anderen macht Kaufland direkt mit seiner Handlungsanweisung deutlich, was Kunden im Showroom tun sollen: nämlich Produkte begutachten und bestellen. Schön wäre allerdings, wenn es für jeden Artikel einen individuellen QR-Code geben würde, der Nutzer direkt auf die passende Produktdetailseite führt. Denn auf der Landing-Page müssen Interessenten ja erst den Artikel auswählen, den sie kaufen möchten. Das erschwert die Bestellung unnötig und führt unter Umständen vielleicht dazu, dass Kunden im Shop gar nicht weiterklicken und den Online-Einkauf wieder abbrechen.
Kaufland Showroom
Im Showroom werden Artikel aus dem Online-Sortiment ausgestellt (Bild: Kaufland)
Das Showroom-Konzept wird über mehrere Monate getestet. Welche Artikel vor Ort zu sehen sind, stimmt das E-Commerce-Team von Kaufland mit Marktplatz-Händlern ab. Denn während der Pilotphase wird ein wechselndes Sortiment in der Düsseldorfer Filiale präsentiert. Für diesen Markt hat man sich entschieden, weil die Konzern-Tochter "Kaufland E-Commerce" in der Nähe ist und das Showroom-Konzept daher gut begleiten kann. Aus den Testerkenntnissen ergibt sich auch, ob weitere Filialen einen Showroom erhalten. Den Online-Marktplatz Kaufland.de gibt es seit Frühjahr 2021. Damals wurde die Website der Handelskette um Angebote von Partnern   erweitert. Diese finden Kunden unter dem Menüpunkt "Online-Marktplatz", die Infos zum Sortiment der lokalen Supermärkte sind in der zweiten Rubrik "Filial-Angebote" verfügbar. Nach Kaufland-Angaben verkaufen auf dem Online-Marktplatz in Deutschland jetzt über 10.000 Handelspartner mehr als 45 Mio. Angebote in über 5.000 Kategorien. Der Fokus liegt dabei auf einem Non-Food-Sortiment.
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