Logistik

Supply-Chain-Dienstleister: So reagieren sie auf Krieg und Krise

von Sebastian Halm

09.02.2023 Über ein Drittel der Unternehmen insgesamt bewertet die Energiekrise als bedrohlich. Spürbare Auswirkungen in mindestens einem Teilbereich registrieren 95 Prozent.

 (Bild: Pixabay)
Bild: Pixabay
Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie "Energiekrise und Inflation", für die das Herchenbach Supply Chain Institute   Unternehmen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt hat. Vor allem die durch die Energiekrise hohen Betriebskosten machen den Befragten zu schaffen: 41 Prozent sehen bedrohliche, 54 Prozent zumindest spürbare Auswirkungen.

Von der Inflation sind 90 Prozent der Unternehmen in mindestens einem Teilbereich betroffen. Sie macht sich bei den meisten vor allem durch höhere Einkaufspreise bemerkbar, gleichzeitig sinken die Absatzmöglichkeiten. Für die Studie wurden Entscheider aus Schlüsselbranchen, vor allem aber Experten aus dem Bereich Transport und Logistik befragt.

Im Ländervergleich zeigen sich nicht nur die unterschiedlichen Ausgangssituationen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Aufgezeigt wird auch, mit welchen Lösungsmöglichkeiten Entscheider der Krise begegnen. 43 Prozent der Unternehmen haben ihre Preise erhöht, weitere 40 Prozent planen das. Gleichzeitig wurde der Druck auf die Zulieferer erhöht: Um die Kosten durch die Inflation zu senken, haben 30 Prozent der Befragten härter mit Lieferanten verhandelt, weitere 40 Prozent planen das.

Die Energiekosten im eigenen Unternehmen stellten für die meisten nicht nur die höchste Belastung dar. 87 Prozent der Befragten sahen hier in Einsparungen die wirksamste Lösung. Umgesetzt wurden schnell realisierbare Maßnahmen wie niedrigere Heiztemperaturen genauso wie langfristige Projekte. So haben 23 Prozent der Unternehmen bereits in eine energetische Sanierung investiert. Herausfordernd ist für die Unternehmen neben der schwierigen finanziellen Situation die planerische Unsicherheit durch die sich ständig verändernde wirtschaftliche Gesamtlage. Investitionen verschoben haben deshalb bereits 30 Prozent der Befragten. 36 Prozent haben das geplant. Gleichzeitig steigt die Zahl der Unternehmen, die sich bei ihren Anschaffungen nicht langfristig festlegen, sondern flexibel bleiben wollen. 19 Prozent haben bereits eine Miete dem Kauf vorgezogen, bei weiteren 37 Prozent laufen die Planungen.
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