Sinkende Renditen bei Logistik-Immobilien

von Joachim Graf

08.04.2019 Laut Immobilienberater Colliers International   wurden in den ersten drei Monaten rund 1,1 Milliarden Euro in deutsche Industrie- und Logistikimmobilien investiert. Das entspricht einem Rückgang von 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Minus von 10 Prozent in Bezug auf den Durchschnitt der letzten fünf Vorjahres-Werte.

 (Bild: Hermes)
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Hubert Reck , Head of Industrial & Logistics Investment bei Colliers: "Das vorhandene Nachfragepotenzial steht in der jetzigen Phase eines ausgeprägten Verkäufermarktes einem sehr limitierten Angebot sowohl bei Bestands- als auch bei Neubauimmobilien gegenüber, was das Transaktionsvolumen ausbremst." Insgesamt wurden für Paketkäufe im ersten Quartal rund 613 Millionen Euro bzw. 54 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens ausgegeben. Zu den bedeutendsten Käufen zählte bislang der gemeinsame Erwerb von 25 deutschen und dänischen Kühllagern ("Project Coldplay") der Nagel-Group durch Barings und Tristan. Der Kaufpreis für das Gesamtportfolio mit einer Mietfläche von 260.000 Quadratmeter wird auf über 250 Millionen Euro geschätzt.

Wie auch schon im vergangenen Jahr setzen sich bei Ankäufen nationale Investoren gegenüber Anlegern aus dem Ausland durch und generierten zusammen knapp 54 Prozent bzw. 603 Millionen Euro des Gesamtergebnisses. Unter anderem erwarb Invesco Real Estate   im Auftrag der bayerischen Versorgungskammer   ein Portfolio aus sechs Logistik-Neubauimmobilien der Entwickler Joint Ventures MP Holding   und Isarkies   . Der Kaufpreis soll hierfür bei insgesamt über 100 Millionen Euro liegen. Ausländisches Kapital floss in den ersten beiden Monaten insbesondere aus den Ländern Großbritannien (ca. 203 Millionen Euro), USA (178 Millionen Euro) und Frankreich (112 Millionen Euro). Asiatische Investoren zeigten sich in den ersten Monaten dieses Jahres vergleichsweise zurückhaltend.

Reck rechnet mit sinkenden Renditen und geht derzeit von einer Rendite (Brutto) von 4,4 Prozent bis maximal 5,25 Prozent aus. Allerdings ist er optimistisch: "Dem weiteren Jahresverlauf sehen wir trotz weiter bestehendem Angebotsengpass sehr positiv entgegen. Derzeitige Ankaufsprüfungen versprechen weiteren Umsatz für die kommenden Monate. Außerdem lässt sich beobachten, dass mittlerweile auch deutlich mehr Eigennutzer die günstige Marktlage zum Exit und zur Erhöhung der eigenen Liquidität nutzen und ihren Bestand oftmals im Rahmen einer Sale-and-Lease-Back-Transaktion zurückmieten, wie es bei der Nagel Group der Fall war".
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