Software, Suites und viele Schafe: Mapp übernimmt Webtrekk
30.04.2019 "Gegen überteuerte Marketing-Suites": Mapp bläst zum Angriff auf Adobe & Co. mit der Übernahme des deutschen Analytics-Anbieters Webtrekk.
Mapp und Webtrekk wollen ihr Angebot zu einem vollintegrierten Produkt zusammenfügen: Webtrekks Expertise in den Bereichen Analytics, Customer Intelligence, Dashboards, Machine Learning und Künstliche Intelligenz soll dabei Mapps digitale Marketing-Plattform ("Mapp Cloud") ergänzen. Die Hoffnung: Die Kombination von Mapps Angebot zur Kundenakquise und -bindung mit Webtrekks Customer Intelligence schafft eine leistungsstärkere Marketing-Plattform, um Kundenverhalten mittels Machine Learning zu analysieren sowie Kunden kanalübergreifend durch maßgeschneiderten Content anzusprechen. Steve Warren , CEO von Mapp hofft mit der Übernahme seine "Vision einer ganzheitlichen Marketing-Plattform realisieren zu können."
"Die Verknüpfung unseres Customer Intelligence- und Analytics-Angebots mit den Möglichkeiten von Mapp im Cross-Channel-Marketing ermöglicht Marketers eine hochgradig personalisierte Kundenansprache," erläutert Christian Sauer , Gründer von Webtrekk. "Für uns von Webtrekk ist es unerlässlich, unseren Fokus auf First-Party-Daten beizubehalten. Mit ISO-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland und einer First-Party-Datenstrategie zur Kundengewinnung ist Mapp der ideale Partner."
Die integrierte Plattform 'Mapp Cloud powered by Webtrekk' soll eine kostengünstigere und leistungsstärkere Alternative zu herkömmlichen Enterprise Marketing Clouds bieten. Um das Engagement sowie die Präsenz von Mapp auf dem deutschen Markt auszubauen, behält Mapp den Berliner Hauptsitz der etablierten Marke Webtrekk bei.
Der Abschluss der Transaktion, der geltenden behördlichen Genehmigungen und weiteren üblichen Abschlussbedingungen unterliegt, wird für das zweite Quartal 2019 erwartet.
Der US-Anbieter Mapp (kurz für Marketing Application) hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Das derzeitige Unternehmen ist aus den Technologien von Teradata, einem US-Hersteller für Unternehmenssoftware, und der in Deutschland eher unbekannten Marketing-Software-Schmiede Bluehornet entstanden. Teradata wiederum hatte für seine Marketing-Suite (neben der Software von Aprimo) den 1999 in Münchner gegründeten Mail-Spezialisten eCircle erworben - woraus sich vermutlich die immer noch vergleichsweise hohe Verbreitung (5,1 Prozent Marktanteil) in Deutschland ergibt.
Die Marketing-Suite von Mapp wird in Deutschland vor allem von Shops aus dem oberen Mittelfeld und dem untersten Umsatzsegment eingesetzt. In der Oberliga spielt die Software kaum eine Rolle. Trotz der bewegten Geschichte sind viele Kunden dauerhaft treu geblieben. Ein hoher Anteil älterer Shops geht meist mit einem hohen Marktanteil in hohen Umsatzregionen einher. Bei Mapp ist dies nicht der Fall - ein Anzeichen dafür, dass Kunden ab einem bestimmten Umsatz zu anderen Systemen wechseln. Erfreulich ist, dass das System auch bei jüngeren Shops auf stabile Marktanteile kommt. Das System ist für Neueinsteiger attraktiv und konkurrenzfähig.
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