Rezession: Eddie Bauer macht sich Bestandssorgen
03.04.2009 Eine saure Note bekam die Eddie Bauer-Bilanzvorstellung in der vergangenen Woche. Denn der Modehändler könnte noch im ersten Halbjahr erneut eine so schwache Kapitaldecke haben, dass die Wirtschaftskrise kaum zu überleben wäre.
Die Eddie Bauer Holding Inc veröffentlichte am 18. März ihre vorläufigen Geschäftsergebnisse für 2008. Es wurde ein Umsatzrückgang von 22,5 Mio. US-Dollar (-5,7 Prozent) ermittelt. "Wir konnten rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten um der Rezession weitestgehend zu entkommen", so CEO Neil Fiske. "Dennoch macht sich der Kaufkraftverlust unserer Kunden bemerkbar. Trotz hoher Werbekosten im Retailbereich konnten wir einen signifikanten Gewinn beim EBIT erzielen."
Und tatsächlich verzeichnet Eddie Bauer eine EBIT Steigerung von 10,8 Millionen auf 52,7 Millionen US-Dollar. Dies lässt sich vor allem durch Sparmaßnahmen im Personalbereich erklären, wo das Sparziel deutlich überschritten wurde. Des weiteren trennte sich das Unternehmen im Geschäftsjahr von 29 seiner Geschäfte und eröffnete hingegen nur 14 neue. Im kommenden Jahr sind weitere Eröffnungen geplant. Auch dem guten Investitionsmanagement ist es zu verdanken, dass die Verluste eher gering ausfielen.
Problem bereitet jedoch die Erfüllung von Vertragsverpflichtungen für laufende Kredite von 193 Mio. Dollar. Bei schwacher Geschäftsentwicklung würden die kumulierten Schulden die vertraglich vereinbarten Größen übersteigen. Es wurden bereits Gespräche mit zwei der Kreditgeber geführt, die jedoch keine Ergebnisse brachten. Daher muss Eddie Bauer die Veröffentlichung des Geschäftsberichts verschieben - ein weiteres negatives Signal.
"Wir erwarten, dass 2009 große Herausforderungen auf uns zu kommen. Es wird ein schwieriges Jahr", sagt Fiske. Galgenhumor angesichts eines Wertverlustes von 4 Dollar pro Aktie im Vergleich zum Vorjahr. Und Eddie Bauer braucht eher mehr Geld, um seine Pläne umzusetzen. Eine Umschuldung ist Bestandteil der Diskussionen mit den Kreditgebern.
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