Gesetzentwurf soll Retourenvernichtung verbieten

von Dominik Grollmann

12.02.2020 Viele Onlinebestellungen gehen als Retouren zurück - rund vier Prozent davon landen dann direkt in der Tonne. Mit einem Gesetzesentwurf will das Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) zukünftig verhindern.

 (Bild: Hermes)
Bild: Hermes
Mit einem Gesetzentwurf brachte das Bundeskabinett am Mittwoch einen Gesetzesentwurf auf den Weg, der die Entsorgung von neuwertigen Waren als Abfall - die sogenannte Retourenvernichtung - verbietet. Daneben sollen Händler auch an den Entsorgungskosten für Wegwerfprodukte und Einwegverpackungen wie Pappbecher oder Zigarreten beteiligt werden.

Allerdings brachte die Regierung zunächst nur die gesetzliche Grundlage ein. Die genaue Ausgestaltung muss in Verordnungen geregelt werden. Damit werden die Verbote nicht unmittelbar wirksam. Verordnungen können aber zu einem späteren Zeitpunkt sehr schnell umgesetzt werden, da sie nicht dem gesetzgeberischen Prozess unterliegen.

Preview von Umgang mit Online-Retouren

Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.

Jetzt Mitglied werden


Retourenvernichtung selten wirtschaftlich

Über das Ausmaß der Retourenvernichtung wird seit geraumer Zeit intensiv debattiert. Nachdem das Thema im Sommer 2019 erstmals auf der politischen Agenda auftauchte, haben Handels- und E-Commerce-Verbände wie der HDE oder BVDW die Vorwürfe zurück gewiesen, dass massenhaft neuwertige Produkte vernichtet werden. Sie verweisen darauf, dass alle Händler gezwungen sind, wirtschaftlich zu handeln. In vielen Fällen sei es nicht möglich, retournierte Waren wirtschaftlich sinnvoll in den Warenkreislauf zurückzuführen. Bei niedrigpreisigen Produkten übersteigen die Aufbewereitungskosten die Gewinnmarge. Die Produkte als Spende zur Verfügung zu stelllen, scheide ebenfalls aus. Zum einen müssen Spenden den selben gesetzlichen Bestimmungen an Produksicherheit, Datenschutz und Hygiene genügen, wie Neuwaren. Zum anderen müssen die Händler für gespendete Produkte zusätzlich die gesetzliche Mehrwertsteuer abführen. Dies mache eine Entsorgung oft günstiger.

Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) fordert daher, Sachspenden an gemeinnützige Institutionen zumindest von der Umsatzsteuer zu befreien. "Wenn Sachspenden an gemeinnützige Institutionen steuerlich mit einem Wert von 0 Euro veranlagt würden, läge hier der effektivste Hebel, um die Vernichtung von Überhängen und Retouren zu vermeiden," forderte BEVH-Präsident Gero Furchheim noch im Dezember.

Vier Prozent der der Retouren werden vernichtet

Nach Erkenntnis der Universität Bamberg   landen rund vier Prozent der zurückgesendeten Artikel im Müll. Die Zahl lässt sich allerdings nicht verifizieren und betrifft nur Retouren, nicht aber die Vernichtung von Artikeln, die gar nicht verkauft wurden: Saisonartikel aus der Bekleidungsindustrie, Unterhaltungselektronik oder Kommunikationstechnik werden nach einer bestimmten Zeit "ausgeschleust". Allerdings versuchen Händler auch hier in der Regel Restposten durch Preisreduzierung wirtschaftlich günstig abzugeben.
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln
Ihr regelmäßiger Update.

Basis

Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de

Vier Ausgaben des Versandhausberater kostenfrei zum Kennenlernen
  • Kostenfrei
  • Wöchentlicher Newsletter
  • Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
  • Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
  • Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
  • Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
-25%
Für ECommerce-Profis.

Premium

Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:

Freitags den Versandhausberater frei Haus
  • Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
  • Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
  • Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
  • Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
  • 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
    97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
-50%
Top-Deal!
Für Dienstleister des Handels.

PremiumPlus

Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.

  • Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
  • Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
  • Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
  • Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
  • Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
  • Whitepaper veröffentlichen
  • Pressemitteilungen veröffentlichen
  • Gastbeiträge veröffentlichen
  • Referenzkunden pflegen
  • 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
    497,50 Euro (zzgl. MwSt)*

*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.

Dienstleister-Verzeichnis Agenturen/Dienstleister zu diesem Thema:

Contentserv GmbH

CONTENTSERV GmbH ist Hersteller Webbasierte Enterprise-Marketing-Management-Softwarelösungen zur Optimierung, Steuerung und Umsetzung der Abläufe der Medien- und Produktdatenpflege und -kommunikation – für effizientes crossmediales Publishing.

Unternehmensprofil ansehen