Google streicht EAN-Suche
20.03.2025 Unvermittelt liefert die Produktsuche per European Article Number (EAN) keine verlässlichen Ergebnisse mehr: Google hat die Funktion kommentarlos ausgesetzt.
"Man kann nur spekulieren, warum Google diesen Schritt gegangen ist, denn immerhin bleibt die EAN auch weiterhin ein fester Bestandteil der Plattform - nur nicht mehr für die Nutzer der Suchfunktion", sagt Sebastian Klumpp , Geschäftsführer von XPLN , einem Anbieter von Digital Shelf Analytics. "Man wird das Gefühl nicht los, dass Google an eigenen Lösungen arbeitet. Fest steht aber, dass die Lösungen der Händler und Marken schlauer werden müssen, um weiterhin gute Ergebnisse zu erzielen. KI kann hier der entscheidende Faktor sein."
XPLN hatte bereits 2023 erste Veränderungen bei der EAN-Suche festgestellt und intensiv untersucht, wie sich die fehlende EAN-Suche auf die Marktanalyse auswirkt. Die Änderung erschwert vor allem Händlern und Markenherstellern die Analyse ihrer Marktposition, da eine der wichtigsten Methoden zur eindeutigen Identifikation von Produkten weggefallen ist. Die EAN war lange der präziseste Weg, um ein Produkt auf Google Shopping zu finden. Händler und Hersteller haben sie genutzt, um Preise zu vergleichen, Verfügbarkeiten zu tracken und die Präsenz ihrer eigenen Artikel im Wettbewerbsumfeld zu analysieren. Auch Datenanbieter, die Unternehmen mit strukturierten Markt- und Preisinformationen versorgen, stehen so vor neuen Herausforderungen, da ihre bisherigen Crawling-Mechanismen nicht mehr greifen.
Multimodal-KI-Modelle von XPLN bieten einen Ausweg: Produkte können anhand von Text- und Bildvergleichen erkannt werden. Dadurch lassen sich nicht nur exakte Übereinstimmungen, sondern auch vergleichbare Artikel identifizieren - ein Vorteil für Händler mit Eigenmarken und Markenhersteller, die neue Wettbewerber oder Nachahmerprodukte im Blick behalten wollen.
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