Snocks macht Kundenhintern zu Models und Follower zu Werbepartnern
18.10.2024 Für seine nur diese Woche laufende OoH-Kampagne "Für jeden Arsch das Richtige" hatte Socken- und Unterhosenshop Snocks seine Kundschaft mobilisiert. Und für die Platzierung seine Linkedin-Follower. Das Team erklärt die Strategie dahinter.
Mit einem niedrigen fünfstelligen Betrag versucht sich die Brand für Socken und Unterwäsche aktuell im Out-of-Home-Bereich. Doch Plakatwerbung ist für gewöhnlich teuer. Hilfe suchen die Verantwortlichen bei LinkedIn. Gründer Johannes Kliesch, Creative-Teamlead Tamara Göbel und Projektleiterin Yannika Hecht posten Aufrufe, in denen sie nach Tipps im Bereich Out-of-Home-Werbung (OOH) fragten.
"Mit dem, was kam, haben wir nicht gerechnet", verrät sagt Yannika Hecht. ?Wir hatten nach Tipps gefragt, aber wurden sofort mit konkreten Angeboten überschüttet, in denen sich die Dienstleistungsunternehmen gegenseitig unterboten haben."
Werbung auf Trucks? In Fitnessstudios? Oder doch das Riesenposter in Berlin? Creative-Teamlead Tamara Göbel nennt das erste wichtige Learning: "Wir hatten schon eine fertige Kampagne und haben nur noch die Platzierung gesucht. Das würden wir nächstes Mal andersrum machen, weil viele tolle Optionen für unsere fertige Idee nicht gepasst haben."
Die Kampagnen-Idee hat das Team komplett inhouse erarbeitet. Basis ist der Spruch "Für jeden Arsch das Richtige". Yannika Hecht erklärt den Entstehungsprozess: "Als Texterin mag ich Wortspiele, die mit Humor an das Thema Unterwäsche rangehen. Wir alle tragen sie, wir sind also erstmal alle Zielgruppe der Kampagne, und da wollte ich unbedingt eine Formulierung finden, bei der alle mindestens hängen bleiben und im besten Fall schmunzeln." Gerade wegen des niedrigen Budgets war es dem Team wichtig, keine Aufmerksamkeit zu verschenken.
Hecht hatte die Idee zu einem Community-Shooting: "Einfacher ist echte Diversität gar nicht zu bekommen. Die Menschen auf den Fotos sind wirklich die, die unsere Produkte tragen, und ich bin so happy, dass sich über 260 Personen auf unseren Instagram-Aufruf beworben und gesagt haben: ,Klar,fotografiert gern meinen Arsch.?"
Snocks hat sich am Ende für einen Platzierungsmix in Hamburg entschieden: eine Woche lang LED-Board, zwei Tage digitale Media Stage und einen Abend lang mobile Guerilla-Projektionen - alles in der aktuellen Woche. Die Entscheidung für diese punktuelle Ausspielung ist das Ergebnis eines langen Prozesses. Das Team hatte Sorge, die Botschaft beim kleinen Budget zu sehr zu verwässern, wenn man sie breiter streut oder länger ausspielt.
Die Kundschaft für Kampagnen zu aktivieren, kommt im Fashionhandel offenbar langsam in Mode: Große-Größen-Spezialist Sheego hatte vor einigen Wochen gemeinsam mit Kundinnen eine neue Hose entwickelt
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