Datenpflege

Mehrheit der Marketingabteilungen nutzt veraltete Daten

von Christina Rose

14.01.2022 Es herrscht eine Diskrepanz zwischen der Selbsteinschätzung und dem tatsächlichen Level des analytischen Knowhows bei Marketingfachleuten. Mehr als zwei Drittel verlassen sich auf manuelle Tabellenkalkulation.

 (Bild: SXC.hu/Jean Scheijen)
Bild: SXC.hu/Jean Scheijen
Auch im Jahr 2022 verlässt sich die Mehrheit der Marketingabteilungen noch immer auf herkömmliche Methoden, wenn es um Marketingdaten und deren Analysen geht, so eine aktuelle Befragung der Daten- und Analyseplattform Adverity   . Obwohl zwei Drittel der teilnehmenden Marketingfachleute glauben, dass ihr Unternehmen analytisch ausgereift ist, haben 77 Prozent davon noch keine einheitliche Sicht auf die Marketing-Performance. Zudem verlassen sich 68 Prozent auf manuelle Tabellenkalkulationen für das Reporting.

Diese Zahlen verwundern umso mehr, weil gleichzeitig 61 Prozent der befragten Unternehmen die Entwicklung proaktiver Analysen als eines der wichtigsten strategischen Ziele für 2022 sehen. Mehr als ein Drittel von ihnen kämpft jedoch noch mit der manuellen Datenintegration. Etwa 48 Prozent geben sogar an, dass sie der Genauigkeit ihrer Marketingdaten nicht vertrauen.

Im Auftrag von Adverity führte Sirkin Research eine Umfrage durch und befragte fast 1.000 Marketingfachleute und Data Analysts aus der ganzen Welt zu ihren aktuellen Datenkapazitäten und ihren Erwartungen für 2022. Neben dem Interesse der Unternehmen an Predictive Analytics zeigte die Studie auch eine besorgniserregende Diskrepanz zwischen Data Analysts und Marketingabteilungen, wenn es um das Verständnis der aktuellen Fähigkeiten ihres Unternehmens geht. So sagen beispielsweise 60 Prozent der Marketing Data Analysts, dass ihr Unternehmen bereits über die Fähigkeit verfügt, Vorhersagemodelle zu betreiben, während nur 42 Prozent der Marketingleute dieser Meinung sind. Und obwohl die Mehrheit (59 Prozent) der Analysten angibt, dass ihr Unternehmen über ein zentrales Data Warehouse verfügt, sagen das nur 43 Prozent der Marketingfachleute.

"Data Analysts verbringen viel mehr Zeit damit, mit den Daten zu arbeiten, und kennen daher eher deren Möglichkeiten", sagt Jeff Sirkin , CEO von Sirkin Research   . "Aber eigentlich sind es die Marketingverantwortlichen, die diese Möglichkeiten nutzen sollten, um Entscheidungen zu treffen und zu bestimmen, wo das Budget ausgegeben wird. Wenn sie keinerlei Informationen über die Möglichkeiten ihres Unternehmens haben, behindert dies nicht nur ihre Effektivität, sondern resultiert in einer suboptimalen Nutzung der Ressourcen und Investitionen auf Unternehmensseite. Daher sollte die Überbrückung dieser Kluft eine der obersten Prioritäten für CMOs im Jahr 2022 sein."

Die Studie folgt auf den Adverity-Forschungsbericht 'Marketing Analytics State of Play 2022: Challenges and Priorities', in dem die Probleme im modernen Performance Marketing im Zusammenhang mit Datenanalyse aufgezeigt wurden. Die wichtigste Erkenntnis: Marketingfachleute vertrauen ihren Daten nicht.
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