Beate Uhse: Neuer Konzern-Chef, neue Content-Strategie, neuer Store

von Stephan Randler

05.10.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Bei der kriselnden Beate Uhse AG   tut sich gerade einiges. Zunächst einmal gibt es Neuigkeiten von der Personalfront bei dem angeschlagenen Erotik-Konzern. So wurde soeben mit Nathal van Rijn ein neuer Chief Executive Officer (CEO) für den Konzern benannt. Der 50-jährige Holländer übernimmt diese Funktion von seinem Kollegen Cornelis Vlasblom   , der beim Erotik-Spezialisten seit drei Jahren als Chief Financial Officer (CFO) für die Finanzen zuständig ist und interimsweise seit dem vergangenen Herbst auch als CEO für den Konzern tätig war. Denn vor einem Jahr war der damalige CEO Serge van der Hooft aus dem Vorstand der Beate Uhse AG    aus persönlichen Gründen ausgeschieden   .
Cornelis Vlasblom
CFO Cornelis Vlasblom (Bild: Beate Uhse AG)
Neuzugang van Rijn kommt von der holländischen Genossenschaftsbank Rabobank, wo er seit 2009 als Vorstandsvorsitzender tätig war. Interessant für den Konzern ist der Niederländer, da der 50-Jährige über "langjährige und umfassende Erfahrungen aus Geschäftsführungspositionen im Bankensektor" sowie "höchste Qualifikationen im Change-Management" verfüge. Mit der Neuverpflichtung aus den Niederlanden vervollständigt die Beate Uhse AG nun ihren dreiköpfigen Vorstand, zu dem neben CEO van Rijn und CFO Vlasblom seit diesem Frühjahr auch Dennis van Allemeersch   gehört, der als Chief Operating Officer (COO) für den Konzern tätig ist   . Neuerungen gibt es aber nicht nur im Vorstand. So hat der Erotik-Konzern nun seine Entertainment-Sparte "Beate Uhse New Media" im Rahmen eines Asset Deals an die TMC Content Group AG übertragen, an der die Beate Uhse AG eine Minderheitsbeteiligung von 26,83 Prozent hält. In seiner Entertainment-Sparte hatte Beate Uhse unter anderem Telefon-Services sowie Webcam-Shows und Inhalte per Video-on-Demand angeboten. Bereinigt sanken die Umsätze im vergangenen Geschäftsjahr bei den Online-Diensten um 0,4 Mio. Euro, während die Umsätze mit Telefon-Services um 0,1 Mio. Euro zulegen konnten. Schuld am Online-Rückgang war ein schwieriges Marktumfeld - was daran liegen dürfte, dass Verbraucher im Internet erotische Inhalte zunehmend umsonst abrufen. TMC übernimmt alle Mitarbeiter der Entertainment-Sparte, der Kaufpreis liegt im unteren einstelligen Millionenbereich. Mit dem Verkauf will sich der Konzern auf das Geschäft im E-Commerce und den Filialen konzentrieren. Passend dazu eröffnet im November ein neuer Flagship-Store in Berlin. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015 hatte die Beate Uhse AG die eigene Planung verfehlt   . Demnach kam der Erotik-Konzern nur auf einen Netto-Umsatz von 128,8 Mio. Euro, was einem Minus von knapp zehn Prozent entspricht. Unter anderem habe die neue Markenausrichtung des Konzerns „mehr Zeit und Einsatz erfordert als erwartet“ - seit zwei Jahren positioniert sich der Konzern im B2C-Geschäft mit einem frischen Laden-Design und anderem Logo neu, um mehr Frauen und Paare anzusprechen.
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