"B2B First": Conrad testet neues Store-Format für Business-Kunden

13.07.2020

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Conrad Electronic   betreibt ab sofort ein neues Ladengeschäft bei Köln. Konkret befindet sich der Store südlich der Domstadt in Hürth, wo Conrad in dem auf TV-Produktionen spezialisierten "Medienpark" zu finden ist. Kein Zufall. Denn das neue Geschäft liegt an einem Business-Standort, weil es sich an B2B-Kunden richtet, die nun die etwas außerhalb gelegene Filiale geschickt mit dem Auto erreichen sollen.
Conrad Filiale
Die neue B2B-Filiale (Bild: Conrad)
Ansprechen will Conrad mit seinem neuen Ladengeschäft unter anderem Elektriker, Service-Techniker und Monteure. Geöffnet hat der brandneue Pilot-Shop für Business-Kunden   von Montag bis Freitag jeweils zwischen sieben und 17 Uhr. Doch nicht nur dann kommt man an Messtechnik, Werkzeug und Bürobedarf. Denn vor Ort gibt es auch eine Abholstation. B2B-Kunden können daher Artikel rund um die Uhr online bestellen und an der Station abholen. Dazu erhalten Kunden eine E-Mail oder SMS mit einem Code, über den sich das Fach an der 24-Stunden-Abholstation   öffnen lässt. Neben der neu eröffneten B2B-Filiale betreibt Conrad aktuell 19 B2C-Geschäfte in Deutschland. Dass der Elektronik-Händler nun in sein B2B-Geschäft investiert, ist kein Wunder. So konnte bereits im Jahr 2018 das B2B-Geschäft "kontinuierlich weiter ausgebaut" werden, wie in dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss steht. "Mit unserem ersten, ausschließlich für Geschäftskunden zugänglichen Shop gehen wir den Weg in Richtung "B2B first" konsequent", erklärt stellvertretend Ralf Bühler, der seit einem guten Jahr   bei Conrad Electronic als Chief Sales Officer (CSO) die Business-Unit "B2B" leitet.

Bilanz 2018: B2B-Geschäft zieht an, Gesamtumsatz sinkt

Denn insgesamt waren die Umsatzerlöse der Conrad Electronic SE im Jahr 2018 leicht um 5,5 Prozent auf 1,0 Mrd. Euro gesunken, wie es in dem Jahresabschluss heißt. Damit konnten die Umsätze nach eigenen Angaben aber nicht wie erwartet gesteigert werden. Das Betriebsergebnis ist zudem um 22,8 Mio. Euro auf -13,7 Mio. Euro gesunken, wovon zwar ca. zwölf Mio. Euro auf Einmaleffekten beruhen. Laut dem Jahresabschluss ist allerdings auch der Deckungsbeitrag I (Rohertrag/Umsatz zzgl. sonstige betriebliche Erträge) in den letzten drei Jahren von 26,6 Prozent auf 25,3 Prozent gesunken. Conrad erwartet zudem, dass der Verdrängungswettbewerb im B2C-Handel den "Druck auf die Margen hoch halten" werde - wie es im Prognosebericht für 2019 heißt. Bei der digitalen Transformation soll daher der Fokus auf dem B2B-Geschäft liegen. Außerdem soll in den kommenden Jahren auch eine bessere Kostenstruktur erreicht werden, um dem "langfristigen Trend sinkender Margen" entgegenzuwirken. Auf Nachfrage von neuhandeln.de erklärt Conrad, dass bereits Maßnahmen eingeleitet wurden und ihre erste Wirkung zeigen. Conrad gehe daher von einem verbesserten Betriebsergebnis für 2019 aus.