Aus von Allyouneed.de: Warum DPDHL seinen Online-Marktplatz aufgibt

von Stephan Randler

30.07.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Deutsche Post DHL Group   (DPDHL) ändert ihre E-Commerce-Strategie. Deshalb verabschiedet sich der Konzern nun aus dem Geschäft mit Online-Marktplätzen. So geht noch im zweiten Halbjahr 2018 das Internet-Portal Allyouneed.de   offline, das aktuell noch von der DHL Paket GmbH betrieben wird und im Herbst 2010 von DPDHL als Amazon-Alternative für deutsche Online-Händler gestartet wurde.
Allyouneed.de
Allyouneed.de wird in Kürze eingestampft (Bild: Screenshot)
Seitdem habe die Post als Marktplatz-Betreiber zwar "wertvolle E-Commerce-Expertise aufgebaut und ein tiefes branchenspezifisches Verständnis für den Online-Handel gewonnen", wie es gegenüber neuhandeln.de heißt. Nun wolle sich der Konzern aber wieder auf sein "Kerngeschäft fokussieren" - und dazu gehöre für DPDHL nicht der Betrieb eines eigenen Online-Marktplatzes. Offline geht bald aber nicht nur der Online-Marktplatz Allyouneed.de. Denn zeitgleich wird auch die Online-Plattform Allyouneed City    eingestampft, über die lokale Einzelhändler aus Bonn seit Herbst 2017   online verkaufen können - auch hier sieht sich der Konzern nicht als den "natürlichen Betreiber". Das Aus der Marktplätze betrifft im Konzern nun 40 Mitarbeiter, die sich auf freiwerdende Stellen in anderen Bereichen des Unternehmens bewerben können. Keine Auswirkungen hat die neue Strategie dagegen auf den Online-Supermarkt Allyouneed Fresh   . Dieser wird auch nicht von der Post direkt betrieben, sondern durch die Berliner Allyouneed GmbH, an der die Post mehrheitlich beteiligt ist. Weiterer Unterschied: Während auf dem Online-Marktplatz Allyouneed.de externe Händler ihre Sortimente verkaufen, stammt die Ware im Online-Supermarkt direkt von den Portal-Betreibern. Bei Allyouneed.de dagegen verkaufen aktuell 3.000 Händler an rund fünf Mio. Kunden. Wie viele davon auf dem Online-Marktplatz auch aktiv sind, verschweigt die Post allerdings. Der Konzern verrät auf Nachfrage von neuhandeln.de auch nicht, welchen Umsatz die angeschlossenen Händler zuletzt über das Portal erzielen konnten. Das primäre Ziel sei von Anfang an aber auch gewesen, E-Commerce-Expertise aufzubauen und das Know-how dem "logistischen Kerngeschäft zugutekommen" zu lassen. Was soll der Konzern auch anderes sagen. Denn wirklich mitmischen konnte der Konzern im Konzert der Marktplatz-Riesen ohnehin nie. Nicht nur, dass andere Marktplätze hierzulande deutlich mehr Händler vereinen - eBay etwa hatte als letzte offizielle Zahl für Deutschland die Menge von 175.000 gewerblichen Anbietern kommuniziert. Auch das Wachstum bei Allyouneed.de war überschaubar. So kam das Portal nach Post-Angaben bereits im März 2013 auf 2.500 Händler, so dass sich seitdem auf Händlerseite nicht viel getan hat. Ohne Händler fehlt aber ein attraktives Angebot für Kunden. Und wenn diese ausbleiben, lohnt sich auch für Versender die Präsenz auf einem Marktplatz nicht. Der Online-Marktplatz Allyouneed.de wurde im Herbst 2010 gestartet und wurde zunächst unter dem Namen "MeinPaket.de" betrieben. Teilnehmende Händler zahlen eine monatliche Grundgebühr von 29 Euro, bei einem erfolgreichen Verkauf berechnet DHL Paket zudem eine Verkaufsprovision und dazu Transaktionsgebühren. Der Marktplatz wurde vor drei Jahren in Allyouneed.de umbenannt   , um das Marktplatz-Geschäft zu internationalisieren und dabei eine einheitliche Dachmarke zu verwenden. Als erste ausländische Sprachversion wurde ein Shopping-Portal für Kunden in Polen gestartet. Doch weitere Länder-Versionen kamen nicht hinzu. Vielmehr wurde auch der polnische Marktplatz bereits im Vorjahr beerdigt   . Auch deshalb kommt es nicht überraschend, dass DPDHL nun auch den deutschen Online-Marktplatz schließt. Dieser hatte nämlich nicht nur wenig Händler, sondern auch kein klares Profil. So positioniert die Post das Portal nichtssagend als "Marktplatz". Ein Killer-Feature oder klare Mehrwerte kommuniziert man so aber nicht - weder gegenüber potenziellen Händlern noch Kunden.
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln
Ihr regelmäßiger Update.

Basis

Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de

Vier Ausgaben des Versandhausberater kostenfrei zum Kennenlernen
  • Kostenfrei
  • Wöchentlicher Newsletter
  • Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
  • Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
  • Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
  • Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
-50%
Für ECommerce-Profis.

Premium

Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:

Freitags den Versandhausberater frei Haus
  • Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
  • Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
  • Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
  • Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
  • 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
    97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
-50%
Top-Deal!
Für Dienstleister des Handels.

PremiumPlus

Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.

  • Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
  • Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
  • Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
  • Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
  • Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
  • Whitepaper veröffentlichen
  • Pressemitteilungen veröffentlichen
  • Gastbeiträge veröffentlichen
  • Referenzkunden pflegen
  • 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
    497,50 Euro (zzgl. MwSt)*

*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.

alle ThemenTags/Schlagwörter: