AO Deutschland: "Hersteller freuen sich, uns als Partner zu haben"

24.11.2017

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Seit drei Jahren verkauft der britische Elektronik-Händler AO   (kurz für "Appliances online") nun schon in Deutschland. Seitdem steigen nicht nur die Umsätze hierzulande. Auch das Sortiment wird sukzessive ausgebaut. Schließlich ist das erklärte Ziel von AO, der beste Elektronik-Händler in Europa zu werden. Wie die Briten das erreichen wollen, verrät der Europa-Chef Alpay Güner jetzt im Exklusiv-Interview.
Alpay Güner
Alpay Güner (Bild: AO.de)
neuhandeln: Elektronik verkaufen online hierzulande schon Media-Saturn, Otto und Amazon. Warum tut sich AO diesen Konkurrenzkampf an? Alpay Güner: "Zum einen werden in Deutschland erst vergleichsweise wenig Elektro-Großgeräte über das Internet verkauft, so dass hier für einen Online-Händler noch ein großes Marktpotenzial lauert. Zum anderen wollen wir uns von anderen Wettbewerbern dadurch differenzieren, dass wir einen ganzheitlichen Service anbieten. Am besten sieht man das daran, dass wir unsere Produkte durch unsere eigene Lieferflotte zustellen." neuhandeln.de: Und das macht für Kunden einen Unterschied? Güner: "Wir können bei unseren Kunden punkten, weil sich unsere Mitarbeiter bei der Zustellung zum einen mit dem Produkt auskennen und zum anderen Zeit nehmen. Aus diesem Grund erreichen wir eine hohe Kundenzufriedenheit. Und weil Kunden zufrieden sind, bestellen sie immer wieder bei uns." neuhandeln.de: Aber mehrere Waschmaschinen braucht doch niemand? Güner: "Zum einen bestellen Kunden bei uns tatsächlich auch noch eine zweite Waschmaschine, wenn sie zum Beispiel mehrere Wohnungen haben. Weil die Produktzyklen bei weißer Ware aber lange sind, verkaufen wir auch zunehmend weitere Elektronik im deutschen Online-Shop. Zum Start vor drei Jahren war das Sortiment zwar noch auf Kühlschränke, Geschirrspüler und Waschmaschinen begrenzt. Doch heute gibt es bei uns auch Staubsauger, Elektro-Kleingeräte und Unterhaltungselektronik. Im nächsten Jahr werden wir unser Sortiment im deutschen Online-Shop um PC-Hardware erweitern." neuhandeln.de: Bislang ist das Geschäft in Deutschland aber tiefrot - wie soll es besser werden? Güner: "In der Logistik haben wir fixe Kosten. Wenn die Auslastung weiter steigt, profitieren wir von Skaleneffekten. Dazu gibt es bei den Produktmargen noch viel Luft nach oben. Als wir in Deutschland gestartet sind, hatten wir sehr schlechte Einkaufskonditionen. Damals gab es Vorbehalte gegen uns, dass ein reiner Online-Händler wie AO der Industrie keinen Mehrwert biete. Inzwischen ist aber jeder Lieferant bei uns gelistet und die Einkaufskonditionen werden immer besser. Die Hersteller sind jetzt froh, uns als weiteren Partner zu haben - um nicht von anderen Händlern zu abhängig zu werden." neuhandeln.de: Dann dürfte es ja nicht mehr lange dauern, bis AO das nächste Land erobert? Güner: "Natürlich wollen wir in Europa expandieren und Kunden in weiteren Ländermärkten bedienen. Aktuell sind wir in Deutschland und Holland aktiv, wo wir vor anderthalb Jahren mit dem Online-Verkauf begonnen haben. Unser Zentrallager befindet sich in Bergheim in Köln. Dadurch können wir einfach nach Belgien und Frankreich liefern. Ein Markteintritt in Österreich bietet sich ebenfalls an, da wir ja bereits einen deutschsprachigen Online-Shop betreiben. Stand heute ist aber noch nichts offiziell."
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