Europäischer Versandhandel im Nachhaltigkeits-Check
11.01.2022 Im Vergleich der 30 beliebtesten Onlineshops Europas bieten nur zwei eine CO2-Kompensation für den Paketversand an.
Co2-Kompensation beim Onlineshopping
Um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, können Unternehmen ihren Kundinnen und Kunden einen ökologischen Ausgleich für den Versand anbieten. Diese Möglichkeit wird nur selten genutzt: Lediglich die Versandhändler Otto und Zalando offerieren eine Co2-Kompensation. Diese schlägt bei Zalando aber mit 0,25 Euro zu buche. Somit sind die zwei deutschen Unternehmen im internationalen Vergleich die beiden einzigen, die VerbraucherInnen diese Möglichkeit bieten.Alleine dieses Ergebnis zeigt, dass beim Onlineshopping ein Großteil der Unternehmen bisher nur wenige Maßnahmen für eine nachhaltigere Zukunft umsetzt. CSR-Richtlinien (Nachhaltigkeitskodex) hinsichtlich der Nachhaltigkeit spielen zumindest auf den ersten Blick nur eine untergeordnete Rolle. Spätestens nächstes Jahr werden ECommerce-Unternehmen jedoch mit strengeren Anforderungen konfrontiert sein und ihren Fokus in Sachen Umweltbewusstsein nachjustieren müssen. Denn 2022 wird die Einhaltung von Environment, Social und Governance-Kriterien (ESG)-Kriterien unumgänglich. Zwar können VerbraucherInnen den nachhaltigsten Anbieter auswählen, jedoch sind vorwiegend die Unternehmen in der Pflicht, den Status quo zu verbessern, so die Studienautoren
So nachhaltig ist der Versand bei den beliebtesten europäischen Webshops
Nicht nur der Transportweg kann ausgeglichen werden: Bereits bei der Verpackung können Unternehmen etwas für die Umwelt tun. Beim Versandmaterial setzen 18 der 30 beliebtesten Onlineshops in Europa dabei auf Papier oder Pappe. Ebenfalls 18 Unternehmen wählen Plastik als ihr Versandmaterial. Neun der beliebtesten Webshops in der EU nutzen gleichermaßen Papier bzw. Pappe sowie Plastik, um Produkte an Kundinnen und Kunden zu verschicken.Diese Unternehmen schenken Produkten ein neues Leben
Verkäufer von Elektrogeräten müssen alte Geräte bis zu einer äußeren Abmessung von 25 cm ab einer Lagergröße von 400 Quadratmetern wieder zurücknehmen. Zumindest bei Elektrogeräten sind also alle untersuchten EU-Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, diese für ein sachgerechtes Recycling wieder zurückzunehmen. Unabhängig von Elektrogeräten nehmen nur Mercadona und Zalando alte Produkte, die von ihren BesitzerInnen nicht mehr gebraucht werden, wieder zurück. Ein weiteres Unternehmen nimmt lediglich dann Produkte wieder zurück, wenn diese noch ungeöffnet und damit neuwertig sind.Von den 30 größten Webshops bieten vier Plattformen Second-Hand-Produkte über die eigene Internetseite wieder an. Lediglich das französische Unternehmen Auchan vertreibt gebrauchte Produkte in zehn eigens für diesen Zweck geschaffenen Läden.
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