Bezahlen wird einfacher und kostengünstiger
10.10.2019 Apple Pay, TransferWise oder WeChat: Weltweit entstehen neue Geschäftsmodelle rund um Bezahlsysteme. Was aus Sicht der Kunden das Einkaufen bequemer macht, bedroht die Banken. Wie sie ihr Geschäft verteidigen können:
So werden weltweit E-Wallets immer beliebter. In Asien dürften sie bereits in den kommenden drei Jahren Bargeld als das meistgenutzte Zahlungsmittel im stationären Handel ablösen, prognostiziert Ebong. Im Jahr 2022 werden weltweit voraussichtlich mehr als ein Viertel aller Zahlungen in Läden und nahezu die Hälfte im Onlinehandel mithilfe der virtuellen Geldbörse erfolgen. "Moderne E-Wallets gelten als einfach zu handhaben", so Ebong. "Und neue Marktteilnehmer schrauben die Erwartungen von Kunden und Händlern weiter in die Höhe."
Derzeit belaufen sich die weltweiten Erträge im Zahlungsverkehr auf rund 830 Milliarden US-Dollar. Etwa die Hälfte entfällt auf B2B-Transaktionen, der Rest auf B2C- sowie C2C-Geschäfte. Besonders lukrativ sind laut Bain & Company grenzüberschreitende Zahlungen und Geldtransfers von und zwischen Privatleuten. Hier liegt die Marge bei 3,4 Prozent beziehungsweise 340 Basispunkten. Ansonsten bewegen sich die Margen zwischen 2 und 22 Basispunkten.
Geschäft mit dem Zahlungsverkehr stärken
Banken haben laut Bain & Company drei Optionen, ihr Geschäft rund um Bezahlsysteme und den damit verbundenen direkten Kundenkontakt zu verteidigen:- Übernahme von Wettbewerbern. Dies erhöht nicht nur die Effizienz und Innovationsgeschwindigkeit. Auch lassen sich so weitere Märkte und Geschäftsfelder erschließen sowie Cross-Selling-Möglichkeiten schaffen.
- Vereinfachen von E-Commerce-Transaktionen. Erreichbar ist dies beispielsweise durch die Integration von Bezahlfunktionen - eine Option insbesondere für Einzelhändler.
- Ausbau des Leistungsspektrums. Vorreiter bieten schon heute zahlreiche Lösungen rund um den eigentlichen Bezahlvorgang an. Diese reichen von der Unterstützung bei der Betrugserkennung über die Auswertung von Bezahldaten bis hin zur Kreditvergabe an Verbraucher und Händler.
Zusatzdienste stärken das Geschäft
"Die Tage der Gebühren bei reinen Bezahlvorgängen sind gezählt", konstatiert Bain-Partner Ingolf Zies, der die Praxisgruppe Informationstechnologie im deutschsprachigen Raum leitet. "Das Bezahlen wird Teil anderer Produkte und Services werden." Bezahldienstleister sollten deshalb einen Mehrwert für ihre Kunden schaffen, sei es durch besonders bequeme Bezahlmöglichkeiten, integrierte Lösungen wie Datenauswertungen und Finanzierungen oder komplette Softwarelösungen einschließlich Webshops und betriebswirtschaftliche Steuerungsprogramme. Solche Dienste werden in zehn Jahren zwischen 50 und 80 Prozent der Gewinne von Bezahlsystemanbietern ausmachen, lautet die Prognose von Bain & Company.Basis
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