Internetkriminalität

Eco verzeichnet 50 Prozent mehr Rechtsverstöße im Netz

von Frauke Schobelt

18.03.2022 Mit 8.613 berechtigten Fällen verzeichnete 2021 die Eco-Beschwerdestelle einen neuen Höchststand gemeldeter Rechtsverstöße im Internet. Dies entspricht einem Anstieg von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 (Bild: Pixabay)
Bild: Pixabay
Die Beschwerdestelle des Eco-Verbands der Internetwirtschaft   ist gegen rechtswidrige Inhalte im Netz aktiv und kämpft gegen jugendgefährdende und verbotene Inhalte, gegen Volksverhetzung oder Rassismus. Laut dem Jahresbericht 2021 machten 2021 Darstellungen sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche weiterhin den größten Teil dieser Beschwerden aus (6.851 Fälle). Die Anzahl berechtigter Meldungen zu Darstellungen des sexuellen Missbrauchs und der sexuellen Ausbeutung Minderjähriger ist 2021 um rund 47 Prozent gestiegen.

"So traurig wie erschütternd diese Zuwächse vor allem bei Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger sind, zeigen sie auch, dass unsere Gesellschaft immer wachsamer wird und sich klar gegen illegale Inhalte stellt", sagt Beschwerdestellenleiterin Alexandra Koch-Skiba . "Die Kernbotschaft unserer Beschwerdestelle ist bei den Menschen angekommen: Jede und Jeder kann illegale Internetinhalte melden und damit aktiv zu deren Löschung sowie Strafverfolgung beitragen."

Missbrauchsdarstellungen werden zu 98 Prozent gelöscht

In enger Zusammenarbeit mit ihren Netzwerkpartnern konnte die Eco Beschwerdestelle 2021 wichtige Erfolge erzielen: In Deutschland gehostete Webseiten mit Darstellungen des sexuellen Missbrauchs, wurden zu 100 Prozent innerhalb von durchschnittlich 2,65 Tagen gelöscht. Weltweit wurden derartige Inhalte in weniger als einer Woche und mit einer Erfolgsquote von rund 98 Prozent entfernt.

Preview von Eco-Jahresbericht 2021 - Beschwerden gegen rechtswidrige Inhalte im Inhalte 2021

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"Missbrauchsdarstellungen und andere illegale Inhalte wurden 2021 schnell und effizient gelöscht - und das weltweit und trotz teilweise erheblicher Herausforderungen durch unterschiedliche Rechtslagen einzelner Länder", so Koch-Skiba. "Das zeigt, dass Selbstregulierung auch international funktioniert." So sei gerade einmal ein Fünftel der monierten URLs in Deutschland gehostet gewesen.

Für die strafrechtliche Verfolgung rechtswidriger Internetinhalte arbeitet Eco mit dem Bundeskriminalamt (BKA) zusammen. BKA-Vizepräsidentin Martina Link betont, dass Netzkriminalität nicht von den Sicherheitsbehörden allein erfolgreich bekämpft werden könne. "Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet und digitalen Technologien muss als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ernst genommen werden", so Link. Die Polizei setzt deshalb auch auf die enge Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft.

Insgesamt erhielt die Eco Beschwerdestelle im vergangenen Jahr 25.775 Beschwerden wegen potenziell strafbarer oder jugendmedienschutzrechtlich relevanter Internetinhalte. Gut ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger gab dabei Kontaktdaten an. Rund 45 Prozent meldeten die Hinweise anonym, was einem Anstieg von etwa 20 Prozentpunkten entspricht. Illegale Internetinhalte können hier   an die eco Beschwerdestelle gemeldet werden.
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