Händler achten bei Lieferung zu wenig auf Nachhaltigkeit

von Christina Rose

14.09.2022 Nur vier von zehn VerbraucherInnen sind mit der Anwendung nachhaltiger Lieferpraktiken von Händlern zufrieden. Dabei wäre mehr als die Hälfte bereit, für eine umweltfreundlichere Lieferung länger auf die Zustellung zu warten.

 (Bild: Gino Crescoli/Pixabay)
Bild: Gino Crescoli/Pixabay
Die Descartes Systems Group   , Anbieter für die Zusammenführung logistikintensiver Unternehmen im Handel, hat die Ergebnisse seiner Studie 'Nachhaltigkeit im Handel - Chance statt Herausforderung' veröffentlicht, in der die Meinung der VerbraucherInnen zu den Nachhaltigkeitspraktiken von Händlern im Zusammenhang mit ihren Lieferdiensten untersucht wurde. Die Umfrage ergab, dass nur 38 Prozent der VerbraucherInnen der Meinung sind, dass die Händler bei der Anwendung nachhaltiger Lieferpraktiken gute Arbeit leisten. Über 50 Prozent gaben jedoch an, dass sie ziemlich/sehr an umweltfreundlichen Liefermethoden interessiert seien, und 54 Prozent wären bereit, für eine umweltfreundliche Lieferung längere Lieferzeiten in Kauf zu nehmen. An der Studie nahmen mehr als 8.000 VerbraucherInnen in neun europäischen Ländern, Kanada und den Vereinigten Staaten teil.

"Der Fehler, den viele Händler machen, besteht darin, dass sie die Nachhaltigkeit bei der Lieferung nach Hause als eine weitere Herausforderung seitens der VerbraucherInnen ansehen, statt als Chance, Marktanteile zu gewinnen, Lieferkosten zu senken und die Umwelt zu schonen", so Chris Jones , EVP, Industry and Services bei Descartes. "Die Studie zeigt, dass viele VerbraucherInnen lieber bei Einzelhändlern mit besonders nachhaltigen Lieferpraktiken einkaufen und umweltfreundliche Lieferoptionen nutzen, die sowohl die Umweltbelastung als auch die Lieferkosten reduzieren."

Zudem spielt das Alter eine wichtige Rolle, da Gen Z und Millennials (27 Prozent) eher bereit sind, einen Aufpreis zu zahlen als über 55-Jährige (14 Prozent). Die VerbraucherInnen hielten den Komfort (40 Prozent) für viel wichtiger als die Auswirkungen auf die Umwelt (23 Prozent). Es gab jedoch eine große Gruppe (37 Prozent), die sagte, dass Komfort und Umweltbelastung gleich seien. Insgesamt haben 60 Prozent der VerbraucherInnen ökologische Erwartungen an ihre Lieferung nach Hause. Der "Heilige Gral" werden Online-Händler sein, die Komfort bieten und mehr Nachhaltigkeit demonstrieren können, so die Studienautoren.

Die VerbraucherInnen suchen nicht nur nach umweltfreundlicheren Strategien für die Lieferung nach Hause, sie planen auch, ihre Erwartungen an die Lieferfahrzeuge zu erhöhen. Während die Erwartungen heute deutlich geringer sind (20 Prozent ziemlich/sehr wichtig), dass Händler oder ihre Lieferfahrer Elektrofahrzeuge einsetzen, wird die Zahl in 5 Jahren auf 53 Prozent (ziemlich/sehr wichtig) dramatisch steigen.

Überraschenderweise gibt es beim Verbrauchervertrauen zwischen Europa und Nordamerika heute (gleichbleibend bei 20 Prozent) und (54 bzw. 52 Prozent) in der Zukunft kaum Unterschiede. Unabhängig davon, welche Methode Händler verwenden, um ihre Bestellungen nach Hause zu liefern, werden die VerbraucherInnen erwarten, dass sie sich des ökologischen Fußabdrucks ihrer Lieferung bewusst sind. Heute ist diese Erwartung mit 23 Prozent ausreichend/sehr wichtig noch etwas im Entstehen, steigt aber in 5 Jahren auf 51 Prozent ausreichend/sehr wichtig an. Auch hier gibt es kaum Unterschiede in den Zukunftserwartungen der VerbraucherInnen in Europa und Nordamerika (jeweils 51 und 50 Prozent).
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