70 Mio. potenzielle Kunden: Witt-Gruppe expandiert in die USA

Die Witt-Gruppe nimmt den nächsten ausländischen Markt ins Visier. So startet der Textilhändler aus dem Otto-Konzern ab sofort auch erstmals mit dem Verkauf seiner Kollektionen in den USA. Dort können Verbraucher nun Mode der Marke „Création L“ bestellen, mit der die Witt-Gruppe auch schon im deutschen Markt aktiv ist. In den Vereinigten Staaten startet der Mode-Versender, weil man dort 70 Mio. potenzielle Kunden aus der Zielgruppe der Generation 50plus ausgemacht haben will, die auch in den bereits bestehenden elf Ländermärkten schon zu der Kernzielgruppe der Otto-Tochter gehört.

Witt Gruppe USA
Die deutsche Witt-Gruppe wird jetzt erstmals in Amerika aktiv (Bild: Screenshot)

Vor Ort verkauft die Witt-Gruppe über ihren Online-Shop (siehe Screenshot) und gedruckte Kataloge. Erste Tests in der abgelaufenen Frühjahr/Sommer-Saison 2016 haben nach eigenen Angaben bereits die Erwartungen übertroffen. Deshalb setzt man nun die internationale Expansion fort – zumal die Witt-Gruppe bei ihrem US-Geschäft von den Konzernstrukturen der Otto-Gruppe profitieren kann.

So können Kunden aus den USA vor Ort bei der Witt-Gruppe pro Saison aus rund 450 Modellen wählen. Dieses Sortiment schickt die Witt-Gruppe aber weder von Deutschland aus an die US-Kunden noch unterhält die Otto-Tochter vor Ort ein eigenes Warenzentrum. Stattdessen kümmert sich um das operative Geschäft der Bademoden-Anbieter Venus, der wiederum eine Zweitmarke des Mode-Händlers Bonprix ist – und wie bereits die Witt-Gruppe zum deutschen Otto-Konzern gehört.

Retouren werden deshalb zum Beispiel bei der Otto-Tochter Venus gelagert und sollen im Idealfall über organisches Wachstum an nachrückende Neukunden abgeschleust werden, wie die Witt-Gruppe gegenüber neuhandeln.de verdeutlicht. Auch um Kundenservice und den Online-Shop kümmert sich die Konzernschwester. Beworben wird der US-Shop über Online-Marketing und Paketbeilagen.

Zuletzt war die Witt-Gruppe in Kasachstan gestartet. Nach Asien ging die Otto-Tochter im August 2012 unter der Marke Witt International, weil der Wettbewerb „überschaubar“ war und es eine sehr online-affine Bevölkerung gab. Auch in Kasachstan nutzte die Witt-Gruppe vorhandene Infrastrukturen, weil die Otto-Tochter bereits seit 2007 in Russland verkauft. Bestellungen wurden daher über das russische Versandzentrum von Witt bei Twer (Zentralrussland) ausgeliefert. Doch aufgrund der schwierigen Wechselkurs-Verhältnisse wurde das Geschäft in Asien zu Jahresbeginn eingefroren.

Insgesamt ist die Witt-Gruppe derzeit in zwölf Ländern aktiv (inkl. US-Geschäft) und verkauft über acht verschiedene Marken. Hierzulande ist vor allem die Kernmarke „Witt Weiden“ bekannt, zu der auch 115 stationäre Geschäfte gehören. Im vergangenen Geschäftsjahr 2015/16 (Ende: 28. Februar) konnte die Otto-Tochter um vier Prozent wachsen und einen Netto-Umsatz von 755 Mio. Euro erzielen.

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