Vor dem geplanten Börsengang im Oktober hat Zalando nun seinen Börsenprospekt vorgelegt. Dort beschreibt der Fashion-Versender ab Seite 41 im PDF ausführlich die Kernelemente der Zalando-Strategie, die laut dem Börsenprospekt aus folgenden Kernelementen besteht:
- Steigerung des Marktanteils
Zalando will seinen Anteil am europäischen Modemarkt einerseits ausbauen, indem die Zahl der aktiven Kunden vergrößert wird. Demnach stellen die 13,7 Mio. aktiven Kunden* (Stand: 30. Juni 2014) nur rund drei Prozent der Gesamtbevölkerung in den 15 Ländern dar, in denen Zalando aktuell aktiv ist. Zudem plane man, mehr Umsätze mit aktiven Kunden zu erzielen – beispielsweise durch Cross-Selling im Online-Shop.
- Besseres Einkaufserlebnis beim Mobile-Shopping
Zalando verspricht sich prinzipiell entscheidende Wachstumsmöglichkeiten dadurch, dass immer mehr Verbraucher mobile Endgeräte nutzen und sich dadurch weitere Berührungspunkte mit Kunden ergeben. Die Smartphone-Anwendung von Zalando zähle bereits heute zu den „populärsten Apps in Europa“. Zalando will daher weiter in seine mobile Anwendung investieren, um die App „zu der meistgenutzten Mode-App zu machen“.
- Mehr Modemarken im Sortiment
Zalando will weiteren Modemarken den Verkauf über das Shopping-Portal schmackhaft machen. Zalando könne Modemarken in einer ansprechenden Weise präsentieren, die deren Markenimage schütze. Dies mache Zalando zu einem vertrauenswürdigen Partner für Modemarken. Über die Online-Plattform können Kunden nach eigenen Angaben bereits heute über 1.500 Mode-Marken kaufen.
- Weiterer Ausbau des Geschäfts
Auch künftig will sich Zalando auf den Online-Vertrieb von Mode konzentrieren. Das Unternehmen denkt aber beispielsweise auch darüber nach, neue Produktkategorien anzubieten oder Services für Dritte abzuwickeln wie Logistikleistungen. So will Zalando seine bestehende Infrastruktur nutzen und zusätzliche Investitionen begrenzen.
- Fokus auf profitables Wachstum
Wie bereits im ersten Punkt beschrieben ist, will Zalando die Zahl der aktiven Kunden steigern und die Umsätze der Bestandskunden eröhen. Um die Umsatzkosten im Verhältnis zu den Umsatzerlösen zu verringern, will Zalando unter anderem mehr Eigenmarken verkaufen und die Marketingausgaben reduzieren.
Aufhorchen lässt vor allem, dass Zalando prinzipiell für neue Produktkategorien offen ist und einen Einstieg ins Service-Geschäft für möglich hält. Denn erst im vergangenen Jahr hatten Medien berichtet, dass Zalando auch Spielzeug anbieten werde (was Zalando damals mir gegenüber dementiert hatte und auch bislang nicht der Fall ist).
Mit den drei eigenen Logistikzentren in Brieselang, Erfurt und Gladbach verfügt das Unternehmen zudem über eine Infrastruktur, die auch für externe Händler interessant sein könnte.
*Als aktive Kunden definiert Zalando in seinem kurz veröffentlichten Fact Sheet (PDF) solche Konsumenten, die in den zwölf Monaten vor dem Stichtag mindestens eine Bestellung aufgegeben haben. Diese kann im Anschluss also noch storniert oder retourniert worden sein.
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