Windeln.de AG entlässt Mitarbeiter und schließt Shopping-Club
28.07.2016
Weitere Umstrukturierungen bei Einkauf, Logistik und Backoffice
Beim bewährten E-Commerce-Modell dieser Online-Shops gibt es keine Änderungen. Für die Online-Shops in Deutschland, der Schweiz und den osteuropäischen Ländern wird statt dem Lager in Grossbeeren (Berlin) künftig aber ein zentrales Lager in Osteuropa genutzt, das im zweiten Halbjahr 2017 den Betrieb aufnehmen soll. So will man von einer stärkeren Automatisierung profitieren. Verantwortlich dafür ist der neue COO Jürgen Vedie, der jetzt das Management-Team verstärkt . Durch alle Maßnahmen will der Spezialversender in den kommenden Jahren ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen und langfristig eine EBIT-Marge von mehr als fünf Prozent erzielen. Mit der Aufgabe des Shopping-Clubs entstehen einmalige Restrukturierungskosten von rund zwei Mio. Euro, die in den Jahren 2016 und 2017 aufwandswirksam werden. Die positiven Effekte aus den aktuellen Maßnahmen werden auf kummuliert rund 65 Mio. Euro bis 2019 bzw. rund 20 Mio. Euro pro Jahr geschätzt. Mit der aktuellen Umstrukturierung lässt die Windeln.de AG bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr aufhorchen. So waren im Frühjahr die Umsätze von Kunden aus China hinter den Erwartungen geblieben , was der Spezialversender mit neuen Importregeln und Zöllen begründet hatte. Die Windeln.de AG ist in elf Ländern aktiv. Sieben dieser Länder bedient der Spezialversender erst seit dem vergangenen Jahr. So wurde im Mai 2015 eine italienische Version des Online-Shops der Kernmarke “Windeln.de” gestartet . Kurz darauf hatte man den Wettbewerber Feedo übernommen , der Online-Shops mit Babybedarf für Kunden in Tschechien , in der Slowakei und in Polen betreibt. Im Herbst 2015 hatte die Windeln.de AG zudem den spanischen Spezialversender Bebitus gekauft , der ebenfalls Babybedarf anbietet und neben einem spanischen Online-Shop auch einen Web-Shop für Kunden in Frankreich sowie zusätzlich ein Online-Angebot für Kunden in Portugal betreibt. Insgesamt konnte die Münchner Windeln.de AG im vergangenen Geschäftsjahr 2015 einen Netto-Umsatz von 178,6 Mio. Euro erzielen. Der deutsche Online-Shop Windeln.de konnte dabei um 58 Prozent zulegen und 140,3 Mio. Euro Umsatz erzielen, wovon aber allein 91,1 Mio. Euro Umsatz über Kunden aus China erzielt wurden, die über eine chinesische Version bestellen können. Weitere 17,6 Mio. Euro wurden über den Shopping-Club “Nakiki” umgesetzt (siehe Grafik). Wachsen konnten auch die beiden Schweizer Online-Shops Kindertraum.ch und Toys.ch , die bereits 2013 übernommen wurden. Trotz einem Umsatzwachstum von 76 Prozent hat sich aber das EBIT des Konzerns von zuvor -11,7 Mio. Euro auf -27,5 Mio. Euro verschlechtert (siehe Tabelle). Bereinigt um außerordentliche Aufwendungen (insbesondere wegen den Zukäufen) betrug das EBIT des Konzerns allerdings -15,1 Mio. Euro. Interessant: Ursprünglich hatte der Konzern ein Wachstum von rund 50 Prozent auf über 260 Mio. Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von -8 bis -6 Prozent für das Jahr 2016 prognostiziert. Ohne das Club-Geschäft rechnet der Spezialversender für die fortgeführten Aktivitäten nun mit einem Umsatzwachstum von rund 25 Prozent auf 200 Mio. Euro im Jahr 2016. Die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge der fortgeführten Aktivitäten im Geschäftsjahr 2016 liegt bei -10 bis -12 Prozent.Basis
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