Trotz Räumungsverkauf: Outdoor-Händler McTrek lebt mit neuer Mannschaft weiter

„Fette Rabatte, tolle Schnäppchen, Top-Marken“: Das verspricht der Outdoor-Händler McTrek aktuell in einem Räumungsverkauf in seinen Filialen. Denn das Multichannel-Unternehmen hat neue Eigentümer bekommen, die nun das Geschäft umkrempeln. „Wir schließen das alte und eröffnen das neue McTrek mit verbessertem Sortiment, im neuen Gewand, aber mit altbewährter Beratungskompetenz“, heißt es daher im Online-Shop des Outdoor-Ausrüsters – der aber gerade wegen den Umbauten eh offline ist.

McTrek Online-Shop
Der Online-Shop ist offline (Screenshot)

Denn Anfang April 2020 wurde beim Amtsgericht Hanau ein Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit durch die Yeah! AG gestellt, die zu diesem Zeitpunkt das Outdoor-Geschäft unter der Vertriebsmarke „McTrek“ betrieben hatte. Zum Unternehmen gehörten bundesweit 43 Filialen sowie ein Online-Shop und 420 Mitarbeiter. Im Angebot des Outdoor-Spezialisten waren 10.000 Produkte von 250 Herstellern (u.a. North Face, Jack Wolfskin).

Nun haben der Finanzinvestor GA Europe und die CM Solutions GmbH den Betrieb und die Waren der insolventen Yeah! AG übernommen.

Beide führen das Outdoor-Geschäft nun unter der neu gegründeten McTrek Retail GmbH weiter, zu der nun allerdings nur noch 31 Filialen und rund 300 Arbeitsplätze zählen. Überarbeitet wird derzeit das Ladenkonzept und die Digitalisierungsstrategie des Multichannel-Händlers. Und aus diesem Grund findet nun in sämtlichen McTrek-Filialen ein Abverkauf der Bestandsware zu Sonderkonditionen statt.

„Die Covid-19-Krise wird den Trend zu nachhaltigem und naturnahen Reisen beflügeln“, argumentiert Christian Müller, Geschäftsführer der neuen McTrek Retail GmbH. „Die Zukunftsaussichten von McTrek bewerten wir dank modifiziertem Vertriebskonzept und Warensortiment als ausgesprochen positiv.“

Laut dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss der Yeah! AG musste McTrek im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatzrückgang in Höhe von 7,24 Prozent von 54,4 Mio. Euro auf 50,5 Mio. Euro verbuchen. So hätten eine „gewisse Sättigung am Markt“ sowie ein milder Winter dazu geführt, dass man das Angebot für Herbst/Winter nicht wie in den Vorjahren verkaufen konnte. Wegen schwierigeren Bedingungen im Markt wurde zudem ein Jahresfehlbetrag von -3,6 Mio. Euro eingefahren (2017: 2,1 Mio. Euro Gewinn).

McTrek hatte im Geschäftsjahr 2018 etwa die Hälfte vom Umsatz mit Bekleidung erwirtschaftet, dazu 22 Prozent mit Schuhen und 30 Prozent mit Hardware wie Rucksäcken, Schlafsäcken oder Zelten. Über den Online-Shop wurden damals rund 8,2 Mio. Euro vom Gesamtumsatz von 50,5 Mio. Euro erwirtschaftet.

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