Zahlungsmoral bleibt hoch - trotz steigender Zukunftsängste

von Frauke Schobelt

10.05.2021 Die Zukunftsängste junger Erwachsener nehmen zu. Auch einkommensschwache Haushalte fürchten verstärkt finanzielle Einbußen aufgrund der Corona-Pandemie. Größere Anschaffungen werden von vielen Deutschen deshalb verschoben.

 (Bild: Morning Brew on Unsplash)
Bild: Morning Brew on Unsplash
Junge Menschen und einkommensschwache Haushalte leiden aktuell besonders unter der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auswirkungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Verbraucherumfrage im Auftrag der Schufa Holding AG. Demnach blickt 51 Prozent der 18- bis 25-Jährigen sorgenvoll oder mit großer Angst in die Zukunft. Dies ist eine Steigerung gegenüber der Befragung im November 2020, da lag ihr Anteil bei 39 Prozent. In der Gesamtbevölkerung beträgt dieser Wert unverändert rund 50 Prozent - allerdings haben einkommensschwache Haushalte mit einem Nettoeinkommen bis unter 2.000 Euro wesentlich mehr Zukunftsängste (64 Prozent) als Haushalte mit einem Einkommen über 4.000 Euro (35 Prozent).

"Die deutschen Verbraucher kommen insgesamt wirtschaftlich noch gut durch die Corona-Krise: Der eigene Arbeitsplatz wird als überwiegend sicher eingeschätzt und die finanzielle Situation der meisten Haushalte hat sich nicht verschlechtert", erklärt Dr. Ole Schröder, Vorstandsmitglied der Schufa Holding AG. Auch Daten der Wirtschaftsauskunfteil zum Kreditverhalten der Menschen in Deutschland zeigten noch keine Zunahme von Zahlungsverzögerungen. "Dennoch hinterlässt Corona Spuren in der Bevölkerung - vor allem junge Erwachsene und einkommensschwache Haushalte haben finanzielle Sorgen", so
Schröder.

Angst vor finanziellen Verlusten
So sind junge Menschen häufiger von Einkommenseinbußen im Zuge der Corona-Pandemie betroffen. 49 Prozent der befragten 18- bis 25-Jährigen geben an, Verluste beim Einkommen zu haben, in der Gesamtbevölkerung liegt dieser Anteil bei 38 Prozent. Und 46 Prozent der Haushalte mit einem Nettoeinkommen von unter 2.000 Euro hat Sorge, in den kommenden sechs Monaten finanzielle Verluste zu erleiden, vor allem, wenn der Lockdown verlängert wird. Unter den Haushalten mit einem Nettoeinkommen
über 4.000 Euro befürchten dies nur 31 Prozent.

Kreditnehmer setzten auf Entgegenkommen der Bank
Gut ein Viertel (28 Prozent) der Befragten mit einem Kredit geht davon aus, in den nächsten sechs Monaten Bedarf nach Anpassungen bestehender Kreditverpflichtungen zu haben. Die Umfrage zeigt aber gleichzeitig, dass die Verbraucher in der Krise ihrer Bank vertrauen. Über 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auf das Entgegenkommen ihrer Bank setzen würden, sofern sie aufgrund der Corona-Pandemie Schwierigkeiten bei der Bedienung ihrer Kreditverpflichtungen hätten.

Corona beeinflusst Finanz- und Konsumverhalten
In der aktuellen wirtschaftlichen Situation verschieben immer mehr Verbraucher größere Anschaffungen (aktuell 39 Prozent gegenüber 33 Prozent im November 2020). Gut ein Viertel (28 Prozent) muss auf Ersparnisse zurückzugreifen.
Allerdings zeigen sich hier große Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen: Haushalte mit einem Nettoeinkommen bis unter 2.000 Euro haben sehr viel häufiger Rücklagen genutzt (36 Prozent) oder geplante Anschaffungen verschoben (47 Prozent) als die Einkommensgruppe über 4.000 Euro. In dieser Personengruppe waren nur 14 Prozent auf Ersparnisse angewiesen und 28 Prozent haben geplante Anschaffungen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

"Wir sehen, dass in der Corona-Krise eine soziale Schere aufgeht: Einkommensschwache Haushalte haben nicht nur größere Zukunftssorgen und Angst vor finanziellen Verlusten als einkommensstarke Haushalte. Sie müssen auch sehr viel häufiger auf Rücklagen zugreifen oder größere Ausgaben zurückstellen. Trotz der angespannten finanziellen Lage bei Teilen der Bevölkerung verzeichnet die SCHUFA allerdings weiterhin eine sehr hohe Zahlungsmoral in Deutschland. Wir erkennen keine erhöhte Anzahl von Zahlungsausfällen oder Störungen im Kreditgeschäft. Das ist ein starkes Signal der Verbraucher für Stabilität und Vertrauen in die Wirtschaft", sagt Schröder.

Impfbereitschaft hoch
Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Verbraucher in Deutschland trotz der teils massiven Einschnitte die Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter befürworten: 63 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Maßnahmen der Bundesregierung für angemessen halten. Allerdings steigt der Wunsch nach Lockerungen, um wirtschaftliche Auswirkungen gering zu halten (von 45 Prozent im September 2020 auf aktuell 59 Prozent). 69 Prozent der Befragt geben zudem an, sich sobald wie möglich impfen lassen zu wollen, bei den 18- bis 25-Jährigen ist diese Impfbereitschaft mit 56 Prozent geringer. Uneinigkeit
herrscht darüber, ob es für Geimpfte Lockerungen der Corona-Maßnahmen geben sollte: Etwa die Hälfte (45 Prozent) spricht sich dafür aus.
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