"Richtige Weichen gestellt": Butlers kehrt Abwärtstrend der Vorjahre um

von Stephan Randler

14.05.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
Bild: NH-Pressebild
Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Nachdem im vergangenen Jahr ein Insolvenzverfahren erfolgreich beendet wurde, befindet sich der Multichannel-Händler Butlers   jetzt wieder auf Wachstumskurs. So konnten die Kölner nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr ihren Umsatz wieder flächenbereinigt um 3,6 Prozent erhöhen.
Butlers Online-Shop
Der Butlers-Shop (Bild: Screenshot)
Demnach gibt es für dieses Wachstum gleich mehrere Gründe. So profitiere Butlers beim Geschäft im Einzelhandel von einem neuen Ladenkonzept, wo der Multichannel-Händler auf frische Farben, luftigere Gänge und neue Angebote wie den "Mini Market" setzt, in dem es nun Kreativ-Artikel gibt. Vor Ort zeigt Butlers generell weniger Ware. Durch diesen Schritt und einen dunkleren Ladenbau werde vor Ort die Wertigkeit der Ware unterstrichen. Von diesem neuen Konzept dürfte Butlers künftig erst recht profitieren. Denn bislang haben gerade einmal drei Filialen das neue Design erhalten. Punkten kann Butlers nach eigenen Angaben zudem mit dem Sortiment, wo man ebenfalls nachjustiert hat. Hier konzentriert sich der Multichannel-Händler inzwischen wieder auf sein Kerngeschäft mit Deko- und Geschenkartikeln, während der Handel mit Möbeln jetzt nur noch eine untergeordnete Rolle spielt - obwohl das Sortiment an sich erst vor sieben Jahren um Möbel erweitert worden war. Hintergrund ist, dass bei Butlers das Händlerprofil in den vergangenen Jahren zunehmend verwässerte und sich der Multichannel-Händler so nach eigenen Angaben immer mehr vom Kern seiner Marke entfernt hatte. Zusätzlich zieht zur Zeit der Umsatz an, weil Butlers sein Sortiment bei immer mehr Handelspartnern anbietet. So finden Kunden nun Butlers-Ware auch beim Möbel-Versender Wayfair oder der myToys-Gruppe, nachdem Verbraucher bereits Produkte bei Amazon, Otto oder Westwing bestellen können. Wie sich der Umsatz im vergangenen Jahr konkret entwickelt hat, mag Butlers zwar auch auf Nachfrage nicht verraten. Laut dem zuletzt veröffentlichten Konzernabschluss konnte die Butlers GmbH & Co. KG im Jahr 2016 aber einen Netto-Umsatz von 95,6 Mio. Euro erzielen. Wenn man diese Zahl als Maßstab nimmt, kommt Butlers im Jahr 2017 bei einem Plus von 3,6 Prozent zwar auf einen Netto-Umsatz von rund 99 Mio. Euro. Dieser Wert liegt allerdings deutlich unter vorherigen Bestmarken (siehe Grafik).
Butlers Umsatz
Bei Butlers war der Umsatz in den Vorjahren spürbar gesunken (eigene Angaben in Mio. Euro)
Denn zuletzt ging der Umsatz deutlich zurück. Im vorletzten Geschäftsjahr 2016 hatten zum Beispiel ein zunehmender Wettbewerbsdruck sowie nachlassende Frequenzen in den Innenstädten als auch eine falsche Sortimentspolitik "zu einem deutlichen Ertragsverlust" geführt. Wie sich das Ergebnis konkret im vergangenen Jahr entwickelt hat, verrät man zwar ebenfalls nicht. Das erste Quartal 2018 sei aber das Beste für Butlers seit zehn Jahren gewesen. "Das kontinuierliche Wachstum bestätigt uns darin, die richtigen Weichen gestellt zu haben", freut sich daher stellvertretend Butlers-Finanzchef Jörg Funke. 2017 hatte Butlers einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt   . Das Unternehmen wurde saniert, indem die Zahl der Filialen in Deutschland von 102 auf 74 Geschäfte reduziert wurde. In Österreich und der Schweiz betreibt Butlers heute nur noch acht Filialen (zuvor: zwölf Geschäfte). In der Zentrale in Köln wurden zudem Strukturen verschlankt, um hier mit einer "reduzierten Mannschaft   " zu arbeiten. Aktuell sind noch rund 800 Mitarbeiter beschäftigt (zuvor knapp 1.000 Angestellte). Neben den Filialen in der DACH-Region gibt es derzeit rund 40 Franchise-Standorte im europäischen Ausland.
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