Offiziell: Shop Apotheke will noch in diesem Jahr an die Börse

Gemunkelt wurde es schon seit einigen Tagen, jetzt ist es amtlich: Die auf den Versandhandel mit rezeptfreien Medikamenten spezialisierte „Shop Apotheke“ plant einen Börsengang im „Prime Standard“ der Frankfurter Wertpapierbörse. Durch diesen Schritt will der Versender aus dem holländischen Venlo sein Wachstum vorantreiben und Investitionen in Logistik finanzieren. Dazu sollen bei einer Kapitalerhöhung neue Aktien im Wert von rund 100 Mio. Euro ausgegeben werden.

Shop Apotheke
Online-Auftritt der Shop Apotheke (Screenshot)

Die Shop Apotheke wurde bereits im Jahr 2001 gegründet und ist nach eigenen Angaben die „führende Online-Apotheke in Deutschland“. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde insgesamt ein Netto-Umsatz von 125 Mio. Euro erreicht, von 2013 bis 2015 habe es eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von über 50 Prozent gegeben.

Die ersten Jahre nach dem Start hatte sich der Versender auf das Geschäft in Deutschland konzentriert, seit einigen Jahren bedient die Shop Apotheke auch Kunden in Österreich, Belgien und Frankreich. Gerade wurde zudem die belgische Versandapotheke „Farmaline“ übernommen.

Dadurch ist die Shop Apotheke nun auch in Spanien und Italien vertreten. Im vergangenen Jahr hat „Farmaline“ einen Netto-Umsatz von etwa 18,4 Mio. Euro erzielt, der allerdings in den 125 Mio. Euro Gesamtumsatz aus 2015 noch nicht enthalten ist. Welcher Umsatz im vergangenen Jahr in Deutschland erzielt wurde, verrät der Versender zwar nicht. Laut dem Händler habe man aber hierzulande im vergangenen Jahr ein positives EBITDA von 0,84 Mio. Euro erzielen können.

Nach den Sortimenten betrachtet macht die Shop Apotheke derzeit über alle Ländermärkte hinweg etwa 97 Prozent vom Gesamtumsatz mit rezeptfreien Medikamenten sowie (ebenfalls rezeptlosen) Beauty- und Pflegeprodukten. Der Rest wird über den Handel mit rezeptpflichtiger Arznei generiert.

Weiteres Wachstum verspricht sich die Online-Apotheke dadurch, dass es beim Handel mit Medikamenten noch eine geringe Online-Durchdringung gebe. Studien zufolge sei in Kontinentaleuropa (ohne Deutschland) die Online-Durchdringung in diesem Markt mit geschätzten zwei Prozent deutlich niedriger als in anderen Produktgruppen wie Haushaltsgeräte und Elektronik (19,6 Prozent) oder Bekleidung (13,8 Prozent). Dadurch ergebe sich „eine einzigartige Wachstumschance“, wenn weitere Verbraucher ihre Käufe von örtlichen Apotheken auf Online-Händler verlagern.

Shop Apotheke hat ein zentrales Logistik-Zentrum in Venlo, von wo aus die Kunden beliefert werden. Neben dem Hauptsitz in Venlo gibt es noch einen Standort für Sales & Marketing in Köln. Aktuell werden die Anteile an Shop Apotheke vom Management und privaten Investoren gehalten.

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