"Notwendige Priorisierung": Klingel beerdigt Stilago zum zweiten Mal

von Stephan Randler

28.09.2018

 (Bild: Eva Lessmann)
Bild: Eva Lessmann
Bild: Eva Lessmann unter Creative Commons Lizenz
Im Herbst 2017 hatte die Klingel-Gruppe   mit dem Online-Shop "Stilago" einen Neustart in Osteuropa gewagt   , doch ein Jahr später ist das Angebot schon wieder offline. Wer nun den Mode-Shop für Kunden in Tschechien besuchen möchte, landet jetzt auf einer tschechischen Länder-Version des Klingel-Shops.
Klingel Stilago
Der Stilago-Shop ist offline (Screenshot)
Der bisherige Stilago-Shop (siehe alten Screenshot links) wurde demnach geschlossen, weil es eine "notwendige Priorisierung der Investitionsfelder" im Konzern gegeben hat. Vor diesem Hintergrund will sich die Pforzheimer Versendergruppe nun auf "wesentliche Themen mit hoher strategischer Relevanz und zukunftsträchtiger Wirtschaftlichkeit" konzentrieren. Zu diesen zählt demnach nicht der Stilago-Shop, der von der Klingel-Gruppe schon einmal komplett vom Netz genommen wurde und erst vor einem Jahr nach einer längeren Auszeit wieder frisch reanimiert worden war. Denn ursprünglich hatte sich die Klingel-Gruppe im Jahr 2014 an dem Unternehmen Stilago beteiligt   , das reduzierte Marken-Mode über mehrere Online-Outlets und Shopping-Clubs in Osteuropa verkauft hatte. Nach der Übernahme konnte Klingel zunächst zwar "signifikante Erfolge   " erzielen. Doch bald erschwerten die Russland-Krise und der Verfall des Rubels das Geschäft. Deshalb wurde zunächst das Geschäft in ersten Ländern beendet   , bevor Klingel auch die letzten Online-Outlets beerdigt hatte   . Im Herbst 2017 starteten die Pforzheimer dann unter der Internet-Adresse Stilago.cz einen Mode-Shop, der sich an Kunden in Tschechien zwischen 30 und 50 Jahren gerichtet hatte. Im Online-Angebot waren etwa 15.000 Artikel rund um Mode, Schuhe und Accessoires, die der Klingel-Konzern hierzulande auch über seine Online-Shops vertrieben hat. "Das Geschäftsmodell von Stilago ist sehr interessant, da es sich um ein Online-only-Konzept handelt", argumentierte damals Klingel-Chef Armin Bischoff. Jetzt dagegen erfordere die Digitalisierung eine "Konzentration der vorhandenen Investitionsmittel und Kapazitäten", um in der Gruppe die Profitabilität zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Zur Klingel-Gruppe gehören insgesamt 17 Versender-Marken, darunter prominente Namen wie die Kernmarke Klingel, Alba Moda, Conleys und Impressionen. Der Konzern beschäftigt 2.550 Mitarbeiter. Der Stilago-Shop wurde von Frankfurt (Main) aus betreut, allen Mitarbeitern aus dem Team wurden bereits Angebote zur Weiterbeschäftigung in der Klingel-Gruppe am Standort Pforzheim unterbreitet.
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