Neue Strategie: Warum der Metro-Konzern geteilt werden soll
30.03.2016
Strategie ermöglicht Konzentration auf das Kerngeschäft
Dieses Vorhaben wirkt schlüssig. So hat zum Beispiel Metro-Vorstandschef Koch heute mittag in einer Pressekonferenz betont, dass es zwischen dem Lebensmittelhandel und dem Elektronikgeschäft in der bestehenden Gruppe operativ nur wenige Überschneidungen gibt und damit auch kaum Synergien. In der aktuell vorhandenden Konzernstruktur dürfte sich das in Zukunft wohl auch kaum ändern. Denn die Media-Saturn-Gruppe steht ja nicht nur hinter den beiden Multichannel-Händlern Media-Markt und Saturn sowie dem Online-Pureplayer Redcoon . Die Gruppe hält zudem eine Mehrheit an dem holländischen Online-Pureplayer iBood und will ihr Portfolio an Marken und Services in Zukunft verstärkt ausbauen. So werden in der neu gegründeten Unternehmenseinheit "Electronics Online Group" seit anderthalb Jahren zusätzliche Online-Shops aufgebaut wie zum Beispiel das neue Internet-Portal Biwigo.de , die auf Nischen wie den Handel mit weißer Ware spezialisiert sind . Im vergangenen Sommer hatte die Media-Saturn-Gruppe dazu ihr Programm „Spacelab “ gestartet, über das sich die Ingolstädter an verheißungsvollen Start-Ups beteiligen wollen . Hier hat die Gruppe vor allem Dienstleister im Fokus, die mit ihren jeweiligen Services das bestehende Handelsangebot von Media-Saturn sinnvoll ergänzen. Im Fokus stehen daher Dienstleister wie Expertiger , die Kunden online bei Problemen mit dem PC helfen können, den sie bei Media-Markt oder Saturn gekauft haben. Nach Einschätzung von Metro-Vorstand Koch werde Media-Saturn künftig verstärkt in solche Service-Angebote investieren, da gerade Elektronikprodukte zunehmend komplexer für Kunden werden. Diese müssten beispielsweise immer wieder Updates durchführen, bei denen sie eventuell Hilfe benötigen. Wer zudem bei sich zu Hause einzelne Geräte miteinander vernetzen will ("Smart Home"), brauche auch einen Dienstleister, der die verschiedenen Systeme bei Bedarf miteinander synchronisieren kann. Durch neue Service-Gesellschaften bei Media-Saturn würde aber der "Konglomeratscharakter" bei der Metro AG zunehmen, die künftige Struktur mit den zwei Gruppen dagegen "neue Chancen eröffnen". Bis es dazu kommt, wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Metro AG die neue Struktur intensiv prüfen. Im Anschluss sollen die Aktionäre abstimmen. Wenn die neue Strategie umgesetzt wird, erhalten die Aktionäre der Metro AG künftig Aktien an beiden Gesellschaften im Verhältnis zu ihren Anteilen.Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!