Neue Strategie: Tchibo bietet nun auch Mode dauerhaft an

Die wöchentlich wechselnden Themenwelten sind ein Markenzeichen von Tchibo. Dennoch hat der Kaffeeröster vor kurzem damit begonnen, in seinem Online-Shop ein Sortiment an ständig verfügbaren Produkten aufzubauen („Lieblingsstücke“). Nachdem zunächst nur Haushaltswaren verfügbar waren, gibt es nun auch dauerhaft Damen- und Herrenmode bei Tchibo.

Insgesamt führt Tchibo neben Geschirr, Küchengeräten und Mode nun auch Kinderbekleidung, Sportartikel sowie Möbel, Heimtextilien und Zubehör fürs Bad dauerhaft in seinem Online-Sortiment. Weitere Produktkategorien dürften aber vorerst nicht dazu kommen – das legt jedenfalls das folgende Statement nahe, das ich kürzlich auf Nachfrage erhalten habe (via Mail):

„Als Erweiterung unserer wöchentlich wechselnden Produktwelten bieten wir ab sofort in unserem Onlineshop ein ausgewähltes Sortiment an Lieblingsstücken an. Es handelt sich dabei um Klassiker aus unterschiedlichen Kategorien, die das ganze Jahr über angeboten werden. Die einzelnen Kategorien werden nun bis September nach und nach freigeschaltet.“

Zum aktuellen Zeitpunkt (31. August) dürften damit alle Produktkategorien online sein. Für diese These spricht zudem, dass Tchibo aktuell keine weiteren Artikel in seinem Sub-Shop ankündigt – was in den vergangenen Wochen noch der Fall war, als erst ein Bruchteil des gesamten Dauersortiments verfügbar war („Bald kommt mehr. Lassen Sie sich überraschen.“)

Leider habe ich keine Antwort auf die Frage erhalten, warum Tchibo seine wöchentlich wechselnden Themenwelten überhaupt um ein dauerhaft verfügbares Online-Sortiment ergänzt. Medienberichten zufolge handelt es sich bei den ständig verfügbaren Artikeln um Produkte, die das ganze Jahr von Kunden nachgefragt werden. So gesehen wirkt die neue Sortimentsstrategie schlau. Denn mit den wöchentlich wechselnden Themenwelten kann Tchibo nun weiterhin die Kundschaft in den Online-Shop locken und auf Impulskäufe spekulieren, während das Dauersortiment im Idealfall für zusätzlichen Umsatz und fettere Warenkörbe sorgt.

Über mehr Geschäft dürfte sich Tchibo jedenfalls nicht beschweren. So ist der Netto-Umsatz im ersten Halbjahr 2014 um 5,3 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro gesunken, wie die Konzernmutter Maxingvest berichtet. Demnach haben unter anderem günstigere Kaffeeverkaufspreise und „der zunehmende Wettbewerb im Non-Food-Markt“ für ein Umsatzminus gesorgt (siehe Geschäftsbericht). Auch das EBIT hat sich verschlechtert – von zuvor 93 Mio. auf nun 88 Mio. Euro. Mit dem neuen Dauersortiment dürfte Tchbio daher auch auf den Wettbewerb reagieren.

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