Nach Krise: Gärtner Pötschke soll die Weltbild-Gruppe verstärken

Der auf Pflanzen und Gartenbedarf spezialisierte Versender Gärtner Pötschke soll bald an die Droege-Gruppe gehen, die wiederum Alleingesellschafter von Weltbild ist. Mit der geplanten Übernahme will der Weltbild-Eigner sein Online-Geschäft ausbauen und das Sortiment der Weltbild-Gruppe erweitern.

Gaertner Poetschke
Der Online-Shop von Pötschke (Screenshot)

Gärtner Pötschke wurde bereits im Jahr 1912 gegründet und verkauft über gedruckte Kataloge und einen Online-Shop (siehe Abbildung). Zum Sortiment zählen sowohl Hartwaren als auch frische Pflanzen, während es bei Weltbild aktuell nur Artikel wie Gartengeräte, Deko-Artikel, Beete oder Zubehör gibt.

Pötschke wird aber nicht nur in den Weltbild-Shop integriert, sondern bleibt als eigenständige Marke mit eigenem Katalog und Online-Shop bestehen. Der Spezial-Versender soll unter dem Dach der Weltbild-Gruppe wachsen, wo Droege noch viel Potenzial beim Online-Geschäft mit Gartenbedarf wittert.

Nach Angaben der Droege-Gruppe konnte Pötschke im vergangenen Jahr 2018 einen Umsatz von rund 40 Mio. Euro in Deutschland erreichen. Ein Blick ins Unternehmensregister offenbart allerdings, dass der Spezial-Versender ein Jahr zuvor mit Problemen zu kämpfen hatte. Demnach konnte die für den Online-Shop zuständige „Gärtner Pötschke GmbH“ im Jahr 2017 zwar den Warenumsatz mit Pflanzen um vier Prozent steigern, parallel war aber der Umsatz bei Hartwaren – vergleichbar zum allgemeinen Marktgeschehen und aufgrund eines „veränderten Konsumverhaltens“ – um 16,9 Prozent gesunken.

Unterm Strich steht damit für das Geschäftsjahr 2017 ein deutlich negatives Jahresergebnis von -2,1 Mio. Euro, womit die „ursprünglichen Planungen deutlich verfehlt“ wurden. Laut einem Eintrag im Unternehmensregister wurde zudem am 01. Mai 2019 durch Beschluss des Amtsgerichts Düsseldorf über das Vermögen der „Gärtner Pötschke GmbH“ das Insolvenzverfahren eröffnet (AZ: 503 IN 33/19).

Auf Nachfrage von neuhandeln.de erklärt die Droege-Gruppe, dass man Pötschke aus der Insolvenz in Eigenverwaltung erworben hat. Als Bekenntnis zur langfristigen Entwicklung hat die Gruppe auch die Betriebsimmobilien erworben. Über den Kaufpreis der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die Akquisition von Pötschke steht aktuell noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

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2 Kommentare

  1. Das Kartellamt hat den Er­werb der we­sent­li­chen Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de von Gärtner Pötschke nun auch offiziell freigegeben (Aktenzeichen: B2-89/19).

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