„Leider nicht zukunftsfähig“: Deichmann beerdigt Schuh-Händler Roland

Der deutsche Schuh-Händler Roland hat keine Zukunft mehr. Denn spätestens zum Ende des nächsten Jahres wird das Vertriebskonzept von der Deichmann-Gruppe aus dem Markt genommen, die Ende der 1980er-Jahre die Marke „Roland-Schuhe“ übernommen hatte. Vom bevorstehenden Aus betroffen sind 45 Geschäfte in Deutschland und ein Online-Shop, der erst vor acht Jahren an den Start gegangen war.

Roland Schuhe
Der Roland-Shop (Bild: Screenshot)

„Durch sinkende Kundenfrequenzen vor allem in Innenstadtlagen, Preisverfall und die Abwanderung ins Online-Geschäft leiden Umsätze und Profitabilität vieler Geschäftsmodelle stark“, erklärt die Deichmann-Tochter auf Nachfrage von neuhandeln.de. Besonders betroffen seien „Mittelpreiskonzepte“ wie die Händler-Marke Roland, die daher „leider nicht zukunftsfähig“ gestaltbar sei.

Die Deichmann-Gruppe verhandle nun mit Vermietern darüber, wann genau einzelne Verkaufsstellen schließen. Dazu werde man mit dem Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan verhandeln.

Trotz dem bevorstehenden Aus von Roland hält der Konzern weiter an seinem Konzept myShoes fest, das ebenfalls als „Mittelpreiskonzept“ konzipiert ist. Hier befinden sich die Filialen allerdings nicht in Innenstadtlagen wie bei Roland, sondern vorwiegend in Fachmarktzentren. Damit könne die Gruppe den „bedarfsorientierten Kauf“ gut bedienen, weshalb man für myShoes sehr gute Chancen sieht. In City-Lagen rechnet der Konzern dagegen in Zukunft mit einem „anhaltenden Frequenzrückgang“.

myShoes wurde vor 15 Jahren gegründet und betreibt aktuell Filialen in Deutschland (45 Standorte), Österreich (25) sowie der Schweiz (15) und Polen. Umsätze des Schuh-Händlers Roland beziffert der Konzern nicht. Generell konnte die gesamte Deichmann-Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr 2018 einen weltweiten Netto-Umsatz von fünf Mrd. Euro erzielen und damit den Umsatz flächenbereinigt mit einem hauchdünnen Plus von 0,1 Prozent stabil halten – trotz einem anhaltend warmen Wetter in Europa, das den Mode-Handel erschwert habe. In Deutschland konnte der Konzern daher nicht ganz das Niveau des Vorjahres erreichen. Der Unternehmensgewinn sei „weiterhin zufriedenstellend“.

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