Checkliste: Wann entscheide ich mich für Composable Commerce?
Gastbeitrag von Judith Geuking
Composable Commerce ist derzeit in aller Munde. Im letzten Shop-Tech-Beitrag haben wir bereits genauer erklärt, worum es bei diesem Ansatz für eine moderne Shop-Architektur geht: Den eigenen Shop aus verschiedensten Komponenten zusammenzustellen, um ein Maximum an Flexibilität und User Experience zu erreichen. Aber ist ein solcher Tech-Stack das Richtige für das eigene Unternehmen? Wann sind Microservices hilfreicher und wann die All-in-One-Lösung?
Vor kurzem hat commercetools, der Anbieter von Headless Commerce und Mitglied der MACH Alliance
, eine Checkliste herausgebracht, mit der E-Commerce-Unternehmen einfach testen können: "Sind wir der richtige Kandidat für Composable Commerce?"
Ja oder Nein: Mit der Checkliste mehr wissen
Mithilfe von verschiedenen Ja-oder-Nein-Fragen sollen E-Commerce-Verantwortliche leichter erkennen können, wann sich eine Migration zu Composable Commerce lohnt.
- Ist der Produktkatalog komplex und hat viele SKUs oder bietet er den Nutzern Konfigurationsmöglichkeiten?
- Sind die Kunden global verteilt und daher sehr unterschiedlich in Bezug auf Währungen oder Steuern?
- Hat Wachstum, auch in neuen Märkten, hohe Priorität und ist daher Flexibilität gefordert?
- Sollen die Erfahrungen für Nutzer besser und persönlicher gestaltet werden, um den Erwartungen während der Customer Journey gerechter zu werden?
- Stößt die Systemarchitektur schon an ihre Grenzen und schränkt Innovationen und Anpassungen ein?
- Steigen die Kosten für die aktuelle Technologie und deren Wartung immer weiter?
Wie lauten die Antworten auf diese Fragen? Ist mindestens ein "Ja" dabei? Dann sollten sich E-Commerce-Unternehmen laut commercetools genauer mit Composable Commerce beschäftigen. Nur wer auf einen modernen Tech-Stack für den eigenen Shop setzt, kann in Zukunft die notwendige Flexibilität sicherstellen, die im E-Commerce gefordert ist - für schnelles Testen und Erweitern ebenso wie für eine ganz persönliche User Experience.
Mehr Infos und Erklärungen: commercetools Checkliste (in Englisch)
Wann sind Unternehmen mit einer All-in-One-Lösung gut aufgestellt?
Gibt es überhaupt noch Use Cases für ein "Rundum-Sorglos-Softwarepaket", das eine breite Palette an Funktionen bereits integriert? Was, wenn Entscheider tatsächlich keine Fragen der Checkliste mit "Ja" beantworten können? Können zum Beispiel kleine E-Commerce-Shops, die mit einfachen Produkten erst einmal eine lokale Kundenbasis erreichen möchten, doch besser auf die monolithische Lösung setzen?
Hier gilt es genau zu analysieren, welche Funktionen benötigt werden und welches System mit einer Standardausstattung am besten zum Business-Modell passt. Meistens finden die Unternehmen jedoch keine Software, die genau die benötigten Funktionen bietet: Entweder zahlen sie für zusätzliche, aber irrelevante Features, oder sie vermissen Funktionen, sodass sie diese eigenständig entwickeln müssen.
Nicht nur den Status quo betrachten
Auch wer klein startet, hat in Zukunft vielleicht andere Anforderungen, möchte dann international wachsen oder will auf die sich ändernden Kundenerwartungen reagieren. Nur die aktuellen Herausforderungen zu betrachten, ist also zu kurz gedacht. Wer für zukünftige Herausforderungen flexibel bleiben möchte, sollte sich mit modernen MACH-Technologien und Composable Commerce beschäftigen. Auch, wenn die Produkte wenig komplex oder die Kundenbasis weniger vielfältig ist.
Übrigens: Schnell und klein starten geht auch, ohne auf All-in-One zu setzen. Mit MACH-Anbietern wie commercetools oder Lösungen wie Shopify, die auch auf einen "composable stack" setzen, lässt sich ein Online-Shop schnell aufsetzen - ohne an Hosting, weitere Integrationen oder unnötige Kosten denken zu müssen. Trotzdem bleiben die Lösungen flexibel für Anpassungen und dank dem API-First-Prinzip auch offen für neue Komponenten.
In unserer Kategorie Shop-Tech informieren wir regelmäßig über neue und innovative Technologien und Themen für Entscheider im E-Commerce. Diese Rubrik wird unterstützt von der Digitalagentur kernpunkt .
Über die Autorin:
Judith Geuking ist Online-Redakteurin und Content-Strategin für SaaS-Startups und Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen. Sie beschäftigt sich mit neuen Technologien und Lösungen, die die Arbeit einfacher machen und für bessere digitale Erfahrungen in Online-Shops und Co. sorgen - auf Unternehmens- wie auch auf Nutzer-Seite.