Finanzen: Gebrüder Götz im Jubiläumskurs (fast) auf Kurs

04.12.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Der Würzburger Schuh-Händler Gebrüder Götz   rechnet im laufenden Geschäftsjahr 2014 mit einem Netto-Umsatz von rund 80 Mio. Euro. Das hat Geschäftsführer Thomas Twardawa auf Nachfrage von neuhandeln.de in Aussicht gestellt. Demnach kann das Traditionsunternehmen in diesem Jahr stark davon profitieren, dass man das 75-jährige Firmenjubiläum feiern kann. Den runden Jahrestag hat der Schuh-Versender bislang mit Jubiläumsangeboten und Gewinnspielen beworben, was bis August auch sehr gut funktioniert habe. Im September und Oktober musst dann allerdings auch Gebrüder Götz darunter leiden, dass milde Temperaturen der Mode-Branche generell den Start in die laufende Herbst-/Winter-Saison verhagelt haben. In der Folge haben die Würzburger bereits früher als geplant Preise reduziert, was sich auf das Ergebnis des gesamten Jahres auswirken wird. Die ursprünglich geplante Umsatz-Rendite von 1,5 Prozent wird der Händler daher im Jubiläumsjahr voraussichtlich doch nicht erreichen.

Umsatz von Gebrüder Götz zuletzt leicht rückläufig

Trotz einem voraussichtlichen Jahresumsatz von rund 80 Mio. Euro stagniert bei den Würzburgern das Geschäft. Denn laut dem zuletzt veröffentlichten Jahresabschluss hat man im Jahr 2012 ein Umsatzminus von 3,3 Prozent auf 80,2 Mio. Euro hinnehmen müssen. Damals wurde unter anderem der Kundenstamm bereinigt, um auf unrentable Umsätze zu verzichten. Zum anderen gab es eine verschärften Konkurrenzsituation beim Versandhandel mit Schuhen, was an der zunehmenden Dominanz von Zalando im Schuhversand liegen dürfte. Durch die Pleite von Neckermann im Herbst 2012 war zudem ein wichtiger Vertriebspartner weggefallen. Unterm Strich gab es 2012 einen Jahresüberschuss von 1,2 Mio. Euro, was einer Umsatz-Rendite von 1,5 Prozent entspricht. Wie der Umsatz war auch der Jahresüberschuss von Gebrüder Götz im Jahr zuvor aber noch etwas besser ausgefallen (2012: 2,0 Mio. Euro Gewinn). Den Löwenanteil des Umsatzes (76,9 Mio. Euro) hatte Gebrüder Götz seinerzeit in Deutschland erzielt, den verbleibenden Betrag (3,3 Mio. Euro) mit Versandhandelskunden in Österreich   .

2015 wird erstmals im Fernsehen geworben

Nach Vertriebswegen wurde der meisten Umsatz über den Versandhandel erwirtschaftet (64,7 Mio. Euro), weitere 15,5 Mio. Euro über den stationären Einzelhandel (neben einem Mode-Haus in Würzburg   betreibt Gebrüder Götz am Firmensitz auch noch einen Lagerverkauf   ). Im kommenden Jahr will der Traditionsversender zum ersten Mal überhaupt in seiner Firmengeschichte in TV-Werbung investieren. Dadurch will man ausgleichen, dass man 2015 den Umsatz nicht mehr mit Jubiläumsaktionen befeuern kann. Während sich Konkurrenten wie Zalando aber überwiegend an jüngere Kunden wenden, will sich Gebrüder Götz beim Marketing weiter auf seine bisherige Kernzielgruppe konzentrieren (Motto: "Schuhe für die ganze Familie").