Finanzen: Damartex kann nur mit einem Zukauf wachsen

Die französische Damartex-Gruppe hat ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2013/2014 (Ende: 30. Juni) hinter sich. Zum einen konnte die auf Best Ager spezialisierte Händlergruppe zwar ihren Umsatz steigern, parallel ist aber der Gewinn der Franzosen deutlich eingebrochen.

DamartDamart ist wohl die bekannteste Marke der Franzosen (Bild: Screenshot)

Konkret hat sich der Umsatz der gesamten Gruppe zwar um 3,4 Prozent auf 682,1 Mio. Euro erhöht. Berücksichtigen muss man hierbei allerdings auch, dass im vergangenen September der auf Haushaltswaren spezialisierte englische Multichannel-Händler Coopers of Stortford übernommen wurde und nun erstmals ein Geschäftsjahr zum Umsatz beigetragen hat.

Diese Briten haben laut Geschäftsbericht im vergangenen Jahr allein 45 Mio. Euro zum Umsatz der Gruppe beigetragen. Wenn man diesen Wert vom Gesamtumsatz abzieht, so kommt Damartex nur auf 637,1 Mio. Euro – ein deutliches Minus im Vergleich zum Vorjahr, als die französische Händlergruppe einen Umsatz von 659,7 Mio. Euro eingefahren hatte.

Zukauf in UK spült 45 Mio. Euro Umsatz in die Kasse

Kein Wunder also, dass die Franzosen von schwierigen Bedingungen im Heimatmarkt Frankreich sprechen, wo das Kerngeschäft mit Katalogen weiter rückläufig war. Um das Kerngeschäft zu bewerben und Markanteile zu halten, wurde in Marketing investiert.

Auch aus diesem Grund hat sich das Betriebsergebnis um -27,6 Prozent auf 13,1 Mio. Euro verschlechtert, insgesamt sank der Gewinn der Gruppe um 48,9 Prozent auf 6,7 Mio. Euro.

Die französische Händlergruppe Damartex ist mit insgesamt neun Marken am Markt aktiv, zu denen neben der Kernmarke Damart unter anderem Afibel und Delaby zählen. Zu der Zielgruppe der Franzosen zählen Kunden über 55 Jahren, die bei der Grupe entweder Textilien oder Haushaltswaren und Accessoires erhalten – einzelne Händler wie Damart sind auf das Textilgeschäft spezialisiert, andere wie Coopers wiederum auf Haushaltswaren.

Damartex UmsatzAm meisten Umsatz macht die Gruppe in Frankreich (Bild: Screenshot)

Der Löwenanteil vom Umsatz wird in Frankreich gemacht, der Rest mit Kunden in Belgien, Großbritannien und der Schweiz (siehe Grafik). Nach Vertriebswegen machen die Franzosen nach wie vor am meisten Umsatz über Print-Kataloge – im vergangenen Geschäftsjahr waren es 467,1 Mio. Euro (+1,4%). Ein wichtiges Standbein ist auch das Filialgeschäft der Kernmarke Damart, das im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent auf 168,3 Mio. Euro angezogen hat.

Im E-Commerce sind die Franzosen dagegen erst eine kleine Nummer. Hier gab es 2013/2014 zwar ein Plus von 37,6 Prozent, allerdings auf einen vergleichsweise kleinen Umsatz von 46,7 Mio. Euro. Damit werden nicht einmal sieben Prozent vom Gesamtumsatz der Gruppe online erzielt. Das rührt daher, dass die Franzosen auf Best Ager spezialisiert sind und die in den 50er Jahren gegründete Gruppe ihre Wurzeln im Kataloggeschäft hat.

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