Elektronik-Handel: AO.com beziffert Deutschland-Umsätze
02.06.2015
AO will hierzulande mit einer eigenen Liefer-Flotte punkten (Bild: Sceenshot)
Demnach wurde in den ersten sechs Monaten seit dem Start ein Netto-Umsatz von 5,8 Mio. Pfund in Deutschland umgesetzt - umgerechnet sind das etwa 8,0 Mio. Euro und damit nur ein wenig mehr als eine Mio. Euro im Monat. Damit fallen die Umsätze noch sehr überschaubar aus. Zum Vergleich: In Großbritannien haben die Briten 381,5 Mio. Pfund über ihren eigenen Shop erzielt - wenn auch im gesamten Geschäftsjahr und nicht nur in sechs Monaten.Das Deutschland-Geschäft von AO ist bislang überschaubar (Bild: Screenshot)
In Großbritannien sind die Briten allerdings auch schon seit 15 Jahren aktiv . Deshalb hegen die Briten auch in Deutschland weiter ehrgeizige Pläne. So habe man hierzulande zwar noch einiges zu tun, wie die Briten zugeben. Das Geschäft der ersten sechs Monate sei aber ermutigend und das Geschäft nehme an Fahrt auf. Punkten will man hierzulande vor allem mit der hauseigenen Lieferflotte , was ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz sei. Tatsächlich hatte auch ich zum Start berichtet, dass AO sich vom Wettbewerb in erster Linie bei der Zustellung unterscheidet . So kontrollieren die Briten auch die "letzte Meile", während bei den Konkurrenten die üblichen Paket-Zusteller die Ware ausliefern. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass weitere Mehrwerte schwer greifbar sind. Das Sortiment zum Beispiel ist austauschbar und eine Stichprobe zeigt: Diesen Kühlschrank hier gibt es etwa bei Amazon für weniger Geld als bei AO (Lieferung jeweils kostenlos). AO bietet zwar eine Tiefpreisgarantie , die aber zahlreiche Bedingungen hat. Ich bleibe daher dabei, dass es für AO nicht einfach wird . Insgesamt haben die Briten im vergangenen Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: 31. März) einen Netto-Umsatz von 476,7 Mio. Pfund erzielt, was ein Plus von 23,8 Prozent ist. Enthalten sind in dieser Summe neben dem Geschäft in Deutschland die Verkäufe über den eigenen Web-Shop AO.com in Großbritannien sowie Umsätze aus Dienstleistungen für Dritte und Verkäufe über externe Online-Shops, die AO für Handelspartner betreibt. Wachsen konnten die Briten unter anderem, weil sie seit kurzem auch Unterhaltungselektronik in UK anbieten.AO hat 2014/2015 erneut einen Verlust eingefahren (Bild: Screenshot)
Unterm Strich steht aber ein Verlust von -2,5 Mio. Pfund, nachdem die Briten bereits im Vorjahr in die roten Zahlen gerutscht waren (Verlust: -9,6 Mio. Pfund). Im Vorjahr hatten aber Kosten für den Börsengang das Ergebnis belastet, so dass operativ noch ein Gewinn von 8,2 Mio. Pfund in den Büchern stand (vor außergewöhnlichen Aufwendungen). Dieser Wert liegt im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits bei negativen -2,2 Mio. Euro, weil durch die Expansion auf das Festland allein ein operativer Verlust von -11,0 Mio. Pfund entstanden ist. Hierbei sind aber auch Kosten entstanden, weil die Briten weitere Länder für eine Auslandsexpansion prüfen.Basis
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