Brands4friends wirbt im Fernsehen: TV-Comeback mit Abstrichen

von Stephan Randler

02.05.2017

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Nach vier Jahren Sendepause ist die eBay-Tochter Brands4friends    wieder im Fernsehen aktiv. So buhlen die Berliner nun mit neuen TV-Spots um Kunden, die auf Privatsendern und im Pay-TV zu sehen sind. Dabei steht der Abverkauf im Mittelpunkt, so dass in den Clips immer einzelne Angebote aus aktuellen Verkaufsaktionen zu sehen sind. In einem TV-Spot   wird daher zum Bespiel ein Parfum von Burberry   beworben, dass Verbraucher bei Brands4friends für nur 24,99 Euro statt 90 Euro (UVP) bekommen.
Brands4friends TV-Spot
Der aktuelle TV-Spot (Bild: Screenshot)
Brands4friends setzt aber nicht nur auf satte Rabatte in der Werbung, damit Zuschauer auch fleißig bestellen. So werben die Berliner im aktuellen Clip zum einen auch noch mit dem Versprechen, dass es bei Brands4friends "täglich wechselnde Top-Marken" gibt. Zum anderen ködert die eBay-Tochter potenzielle Interessenten damit, dass Neukunden ihre erste Bestellung ohne Versandkosten erhalten und so auch noch das Porto von 6,90 Euro sparen. Bis hierhin wirkt der aktuelle TV-Spot stimmig und gut gemacht. Es könnte aber zu Problemen kommen, wenn Verbraucher nach einem TV-Spot tatsächlich online gehen und bei Brands4friends bestellen wollen. Dann ist zwar auf der Startseite das aktuelle Produkt zu sehen, das auch im Spot beworben wird. Wer das Sonderangebot nun aber haben will, muss sich zunächst einmal registrieren. Das ist bei Shopping-Clubs zwar allgemein üblich, da so Marken ihre Ware nicht öffentlich zu Sonderpreisen verramschen müssen. Im TV-Spot wird aber immer nur erklärt, dass Brands4friends ein Shopping-Club ist. Dass man dort nur als registriertes Mitglied einkaufen kann, wird aber konsequent verschwiegen. Verbraucher könnten sich daher fragen, warum sie sich nun plötzlich registrieren sollen - bevor sie im Gegensatz zu einem normalen Online-Shop ein Produkt überhaupt erst einmal online ansehen dürfen. Im dümmsten Fall kehren Interessenten dem Shopping-Club dann den Rücken. Auch weil nicht einmal auf der Startseite des Shopping-Clubs beschrieben wird, warum sich Kunden registrieren sollen.
Shopping-Clubs Studie
Selbst Hardcore-Onliner nutzen kaum Shopping-Clubs (Grafik: Ernst&Young)
Laut einer Umfrage in Deutschland von Ernst & Young   hatte vor gut einem Jahr zum Beispiel nur ein Fünftel von 2.207 befragten Online-Shoppern eine Mitgliedschaft bei einem Shopping-Club. Und mit dem aktuellen TV-Spot adressiert Brands4friends nun sogar Verbraucher, die nicht zu dieser Zielgruppe gehören und bislang vielleicht selten bis nie im Internet kaufen. Vor diesem Hintergrund wäre es wohl dringend notwendig, das Bestell-Prinzip bei einem Shopping-Club in den TV-Spots zu erklären. Brands4friends bietet jeden Tag verschiedene Kampagnen, bei denen Ware zu reduzierten Preisen angeboten wird – wahlweise solange der Vorrat reicht oder eine Aktion läuft. Einsehen können die Angebote nur registrierte Mitglieder. Den Shopping-Club hatte eBay im Jahr 2010 übernommen   . Der Shopping-Club konnte seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um sieben Prozent steigern   .
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