Babymarkt.de profitiert von neuer Strategie und Multichannel-Handel

von Stephan Randler

21.03.2017

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Bei der Babymarkt.de GmbH   brummt das Geschäft. Konkret konnte der Spezialversender im vergangenen Jahr einen Netto-Umsatz von über 120 Mio. Euro erzielen und damit über 60 Prozent zulegen. Das verdankt die Tengelmann-Tochter dem Umstand, dass der neue Geschäftsführer Bastian Siebers   in den vergangenen beiden Jahren die Strategie von Babymarkt.de geändert hat.
Bastian Siebers
Bastian Siebers (Bild: Babymarkt.de GmbH)
Zur Erinnerung: Ursprünglich bestand das Konzept von Babymarkt.de darin, über günstige Verbrauchsgüter wie Windeln die Kunden anzulocken. In einem zweiten Schritt sollten Verbraucher dann höherpreisige Produkte mit mehr Marge kaufen - unter anderem Kinderwägen. So sollten aus unprofitablen Erstkäufern auf lange Sicht lukrative Stammkunden werden. Diese Strategie hat in der Praxis aber nicht funktioniert. Denn in der Regel besitzen Eltern bereits eine Erstausstattung (z.B. Kinderwägen), wenn sie online Windeln für den Nachwuchs besorgen. Seit zwei Jahren positioniert sich Babymarkt.de daher als "Fach-Sortimenter" im Internet. Der Fokus beim Sortiment liegt nun von vornherein auf Babyausstattung. Wachsen konnte die Tengelmann-Tochter aber nicht nur wegen neuen Schwerpunkten beim Sortiment. Das Geschäft befeuern zudem Investitionen in TV-Werbung und Online-Marketing. Dazu zieht das Geschäft im europäischen Ausland an, wo der Spezialversender mit der Zweitmarke "Pink or blue   " in zwölf weiteren Ländern aktiv ist. Profitieren konnte Babymarkt zudem von Multichannel-Effekten. So betreibt die Tengelmann-Tochter bereits vier Filialen in Deutschland   , die nicht nur Offline-Umsätze vor Ort generieren. Auch die Online-Umsätze ziehen nach eigener Erfahrung in solchen Regionen an, in denen Babymarkt.de neue Geschäfte eröffnet. Ein Grund ist, dass die Ladengeschäfte auf die Versendermarke einzahlen und die Bekanntheit erhöhen. Kunden können in den Geschäften zudem Produkte aus dem Zentrallager bestellen, die vor Ort nicht verfügbar sind - etwa ein Kinderwagen in einer anderen Farbe. Aus diesen Gründen will Babymarkt jährlich drei neue Filialen eröffnen, um langfristig zehn bis 15 Filialen in Deutschland zu betreiben und in den Großstädten vor Ort präsent zu sein   . In Essen wurde erst im Februar die vierte Filiale eröffnet, ein weiteres Geschäft in Münster soll demnächst folgen. Weiteres Wachstum verspricht zudem die Expansion in Europa, da ein zusätzlicher Länder-Shop für Kunden in Norwegen geplant ist. "In diesem Jahr dürfen wir noch ein wenig Geld ausgeben" verdeutlicht Geschäftsführer Siebers (siehe Foto). "Für das kommende Jahr streben wir dann den Break-even an."
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