Zalando ist lieber Marktplatz als Hersteller
18.03.2019 Zumindest auf absehbare Zeit stellt Zalando einen Teil seines Eigenmarkengeschäft zum 1. April ein. Das Plattformgeschäft erscheint dem Modehändler lukrativer als das anfällige Dasein als Hersteller.
Ziel sei eine "komplementären Strategie" aus Eigenmarken und Fremdmarken: Vor allem Überschneidungen sollen beseitigt werden, die Zalando-Eigenmarken werden dort angeboten, wo Billigware benötigt wird - die als Handelsgeschäft ohnehin margenschwach ist. Mit der Frühling/Sommer-Saison 2020 wird das neue Eigenmarken-Sortiment von Zalando innerhalb der Kategorie 'Bekleidung Mode-Basics' abdecken. Die Kategorien 'Schuhe und Accessoires' werden in einer angepassten Form fortgeführt. Die elf Eigenmarken werden vorerst beibehalten und werden zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb der neuen Struktur überprüft. Durch die Bündelung des Eigenmarken- und Partnermarken-Sortiments innerhalb der Zalando SE wird der Großteil der 550 zLabels-Mitarbeiter in den Zalando Fashion Store wechseln oder vergleichbare Positionen innerhalb von Zalando angeboten bekommen.
Der massive Verdrängungswettbewerb im Modehandel zieht weiter an; die Folge eines spürbaren Umbruchs in der Branche. (iBusiness: Offene Transformationsnähte: Wo der Modehandel Strukturprobleme hat ) Kernproblem ist weniger, dass weniger Kleidung gekauft wird, sondern dass billiger geshoppt wird. Discountern, Billigmarken, dem Preisvergleich im Internet und dem zunehmenden Wegfall von Dresscodes im Geschäftsumfeld sei Dank. Vor allem Fast-Fashion-Marken gewinnen global. Die Zalando-Strategie geht in beide Richtungen: Den Markenanbietern als Servicedienstleister zu Diensten sein und im Billigsegment mit Eigenmarken wenigstens ein bisschen Marge abgreifen.
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