Kaufverhalten

Live-Shopping: Mehrheit der Deutschen offen für Online-Kauf-Events

von Susan Rönisch

17.01.2023 Live-Shopping könnte laut einer Studie über die Zukunft des deutschen Handels entscheiden. Der Grund: Zwei von drei Deutsche sind offen für digitale Verkauf-Events. Aber nur acht Prozent haben bis jetzt derartige Käufe getätigt. Dies offenbare ein riesiges Marktpotential.

Live-Shopping bei Marc Cain (Bild: Marc Cain / Muse Production)
Bild: Marc Cain / Muse Production
Live-Shopping bei Marc Cain
In China entfallen bereits zehn Prozent aller Online-Käufe auf Live-Shopping. Jetzt etablieren sich die digitalen Verkauf-Events auch in Deutschland. Aber die Erwartungen der Shopper sind laut einer Studie der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners   extrem unterschiedlich. Um das Marktpotential zu nutzen, brauche es eine differenzierte Produkt- und Preisstrategie.

Besonders seien Mode- und Kosmetikartikel prädestiniert für Live-Shopping. Von den 66 Prozent, die sich vorstellen können im Rahmen von digitalen Live-Events einzukaufen, seien 80 Prozent an Mode und Bekleidung, 73 Prozent an Kosmetik und Pflegeprodukten interessiert. Laut der Studie müssen nicht nur Mode- und Kosmetikmarken, sondern auch Händler auf die Nachfrage reagieren und schnellstmöglich entsprechende Verkaufskanäle aufsetzen.

Wie wichtig eine zeitnahe Marktpositionierung ist, zeige dabei der Vergleich mit China. Hier entfallen bereits zehn Prozent aller Online-Käufe auf Live-Shopping. Beispielsweise machten hier an einem halben Tag zwei Influencer einen Umsatz von drei Milliarden. Das ist doppelt so hoch wie der durchschnittliche Umsatz im B2C-ECommerce in Deutschland in dieser Zeit.

Manche KonsumentInnen erwarten höhere Preise, andere günstigere

Die Strategie hinter Live-Shopping-Kanälen sei allerdings komplex. Denn laut der Simon-Kucher Studie rechnen 23 Prozent mit niedrigeren Preisen als im regulären Handel, 37 Prozent aber mit höheren. Unterschiedliche Shopper-Erwartungen erfordern eine differenzierte Produkt- und Preisstrategie. Im besten Fall kaufen ShopperInnen direkt beim ersten Event und werden zu Fans des Formats.

Dass aktuell vergleichsweise wenig KundInnen in Deutschland Live-Shopping Events nutzen, habe viel mit der Angst vor dem Ungewissen zu tun: 47 Prozent halten das Format laut der Simon-Kucher-Studie für unseriös, 26 Prozent haben Vorbehalte, was Bestell- und Rückgaberegeln betrifft.
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