Beetz und Baker: Skepsis über Galeria-Investoren
10.04.2024 Der US-Warenhausunternehmer Richard Baker will zusammen mit dem deutschen Geschäftsmann Bernd Beetz die Crosschannel-Kette Galeria Karstadt Kaufhof aus der dritten Insolvenz retten. Doch schon mehren sich skeptische Stimmen.
Jörg Funder, Leiter des Institut für Internationales Handels- und Distributionsmanagement der Hochschule Worms geht davon aus, dass es Baker vor allem an zukunftsfähigen Handelskonzepten mangelt. Auch Beetz wiederum sei vor allem beim Kosmetikunternehmen Coty im Einsatz gewesen und damit Experte für Konsumgüter, nicht für Kaufhäuser.
Die Investoren wollen 70 der 92 Warenhäuser weiter betreiben - wegen dieser hohen Zahl haben sie wohl den Zuschlag bekommen. Allerdings ist das offenbar eine Luftnummer der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein hält maximal die Hälfte für überlebensfähig. Er sieht die Investoren kritisch. Deren "Unfähigkeit wurde ja bereits 2015 bis 2019 mit dem grandiosen Scheitern der Kaufhof-Übernahme bewiesen." Offensichtlich befänden sich in der HBC Gruppe "wohl noch Immobilien von damals im Portfolio, deren Werterhaltung es zu sichern gilt." Ansonsten sieht er keine ernstzunehmende Erklärung für den Deal.
Am Onlineshop lag es nicht hatten wir bereits bei der letzten Galeria-Insolvenz analysiert. Wohl eher am Konzept des Warenhauses an sich. Es ist fraglich, ob es ausreicht, Galeria langfristig am Leben zu halten, wenn die Hauptmotivation in der gekränkten Eitelkeit eines Ex-Besitzers liegt - und seinem Wunsch, es nochmal allen zu zeigen, dass er es doch kann.
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